Drogen-Glossar

Jede Subkultur hat ihre eigene Sprache. In der Drogenszene hat sich über Jahre eine eigene Szenesprache entwickelt. Die Szene- bzw. Straßensprache ergänzt bzw. ersetzt im Drogenmilieu die Umgangssprache.

Mittlerweile ist in diese Terminologie auch der Sprachschatz der Halb- und Unterwelt eingegangen. Die Szeneausdrücke (Drogenjargon), von denen viele aus dem Englischen stammen, haben einen ?Fachsprachencharakter?. Sie schotten Szeneangehörige gegenüber der Außenwelt (z. B. Lehrer, Eltern, Nicht-Konsumenten) ab.

Liste Szenesprache

A

  • Acid = LSD
  • Adam = MDMA
  • Alki = Alkoholiker
  • Angel Dust = Engelsstaub; PCP (Phencyclidin)
  • Arsenikesser = Personen, die kleine Mengen Arsenik konsumieren
  • Asco = Ascorbinsäure (chemische Bezeichnung für Vitamin C; Beimischung zur Erhöhung der Löslichkeit von Heroin in Wasser)
  • Auf dem Affen sein/einen Affen bekommen/schieben = unter Entzugserscheinungen leiden
  • Auf Sendung sein = unter dem Einfluss von chemischen Drogen stehen (meist sind Amphetamine gemeint)
  • Absturz = das am meisten verbreitete Wort für ein Stadium, in dem "nichts mehr geht", Unwohlsein von Drogen
  • Anschaffen = Prostitution, oft das Beschaffen von Geld für Heroin, dann meist durch Straßenprostitution

B

  • Bad Pill = Böse Pille, Ecstasy-Pillen mit gefährlichen Inhaltsstoffen, siehe Drug-Checking
  • Bad Trip = Schlechter Halluzinogen-Trip
  • Bad Vibes = negative empathische Schwingungen, "sich breit machende schlechte Stimmung"
  • Ballern = Spritzen (von Heroin)
  • Bartzen = einen Joint rauchen
  • Basen = die wirksamen Kokainbasen mit Ammoniak extrahieren und rauchen
  • Benzos = Benzodiazepine, wie etwa Diazepam oder Lorazepam
  • Bidi = indische Zigarette, fast vollständig aus Tabak bestehend
  • Blotter = engl. für Löschblatt, der wichtigsten Trägerform für LSD
  • Blunt = Zigarre, die traditionell aufgetrennt und mit Marihuana neubefüllt wird.
  • Bodypacking = wird das Transportieren von Drogen in Körperöffnungen (z.B. im Ausscheidungstrakt oder in der Vagina) bezeichnet
  • Bodystuffing = wird das Verschlucken von Drogen (Betäubungsmitteln) bezeichnet
  • Bombe = in ein Zigarettenblättchen oder auch Papiertaschentuch eingewickeltes Speed, welches geschluckt wird
  • Bong = Rauchgerät ähnlich einer Wasserpfeife, jedoch ohne Schlauch, meist für Haschisch
  • Breit sein = Durch eine Droge (ob illegal oder legal) berauscht sein, oft durch Mischkonsum mit Alkohol
  • Brown sugar / Braunes = verunreinigtes Heroin
  • Bubble = kugelförmig abgepackte Konsumeinheit, findet meist für Kokain und Heroin Anwendung
  • Buff = Shit/ Cannabis
  • Bunker = Betäubungsmittel (BTM)-Versteck
  • Blubbern = Haschisch mit einer Bong rauchen

C

  • C = Synonym für Kokain
  • Candyflip = zeitnaher Mischkonsum von MDMA und LSD, der eine besondere Wirkung haben soll
  • Checken = Drogen verkaufen oder besorgen (Checker)
  • Cheese = Heroin und Schmerzmittel kombiniert
  • Chillum = konisches rohrförmiges Rauchgerät, das durch die Handhöhle geraucht wird; aber auch Bauteil einer Bong
  • Clean sein = Drogen nicht länger einnehmen (meist nur im Bezug auf strafrechtlich erfasste Betäubungsmittel)
  • Cokie = Kokain
  • Cookie = Keks, häufig mit Cannabisbutter zubereitet
  • Coke = Kokain
  • Connection = Handelsverbindung zu Dealern z. B. French Connection
  • Coffee Shop = Cannabisverkaufsstelle in den Niederlanden
  • Crack = Kokain mit Backpulver aufkochen und in einer kleinen Crackpfeife rauchen
  • Cutten = engl. verschneiden; durch Beimengungen billigster Füllstoffe (Mehl usw.) gestreckte, verschnittene Ware herstellen
  • Crystal = Synonym für Methamphetamin-Hydrochlorid in kristalliner Form
  • Cocktail drin haben = eine Mischung aus unterschiedlich, evtl. auch gegensätzlich wirkenden Stoffen konsumiert haben

D

  • Dawamesk = spezielle Cannabis-haltige Backware
  • Dealen = mit Drogen handeln
  • Deep Purple = Begriff für LSD (Englisch ?tiefes Purpur?)
  • Depri = von Depression, meist psychischer Entzug (runterkommen) von weichen Drogen
  • Deutsche Hecke = unpotente, verlaubte und oft ziemlich feuchte Hanf-Pflanzenteile. Meist reich an Blättern (diese enthalten kaum THC).
  • Dew = dichtsein, starker Marihuanarausch
  • Diaz = Diazepam, ein Beruhigungsmittel, wie Rohypnol
  • Dope = "die Droge der Wahl", von Doping (mit Amphetaminen), Haschisch, seltener Heroin
  • Downer = Sedativa, allgem. ruhigstellende Wirkspektren aufweisende Substanzen
  • Drauf/Druff = unter dem Einfluss von Drogen stehen
  • Drobs = Drogenberatungsstelle; Drobse sind die Drogenberater
  • Drop-Out = Abbruch von Schule/Beruf
  • Drücken = Betäubungsmittel - meist intravenös - spritzen
  • Drying out = trocken werden, auf Entzug sein bzw. Entziehungskur beim Alkoholiker

E

  • ECA-Stack = Mischung verschiedener Dopingmittel zum Muskelaufbau beim Body Building
  • Einfahren = Festgenommen und inhaftiert werden oder Konsumieren von chemischen Drogen wie z. B. Ecstasy
  • Eimer = Utensil zum THC-Konsum, in der klassischen Form bestehend aus einem Eimer als Behälter, einer bodenlosen Plastikflasche als Rauchkörper und durchsiebter Alufolie als ?Kopf?.
  • Empathy = Ecstasy, MDMA (3,4-Methylendioxyl-N-methylamphetamin, meist als Salz)
  • Ergin = Eines der Mutterkornalkaloide, Inhaltsstoffe u.a. von Claviceps-Arten (Mutterkorn) und diversen Winden
  • Ethnoflip = MDMA & Halluzinogene Pilze (meist Psylocybe-Arten)
  • Eve = MDEA (3,4-Methylendioxyl-N-ethylamphetamin)

F

  • Flashback = umstrittene Nachhallpsychose (Echorausch) nach Drogenkonsum
  • Flash = plötzlicher Wirkungseintritt
  • Fett = benommen, berauscht, unmittelbar nach Heroin-, aber auch Cannabiskonsum
  • Fixen = sich Betäubungsmittel, meist Heroin, spritzen
  • Fixer = jemand, der sich Heroin spritzt
  • Flunnis = Flunitrazepam (Rohypnol®)
  • Frankfurter Applaus = leichtes Klopfen mit ausgestreckten Fingern auf die Venen im Ellenbogen des anderen Armes − Vorbereitung auf intravenösen Drogenkonsum (speziell Heroin) oder Anspielung hierauf
  • Fusel = unreiner, billiger Alkohol, der meist starke Übelkeit verursacht
  • Fux = Verkaufseinheit für Cannabis, korreliert mit der Zahl 50

G

H

I

J

K

  • K-Hole = eine Überdosis Ketamin
  • Kante = sich die Kante geben; exzessiver Drogenkonsum
  • Kawumm = große Rohrpfeife mit zwei Öffnungen, kann auch zu zweit geraucht werden
  • Kick = augenblicklich einsetzendes starkes Rauscherlebnis
  • Kiffen = Cannabis rauchen
  • Kiseru = ist eine alte japanische Pfeife.
  • Knaster = umgangssprachlich für Tabak bzw. rauchbaren Pflanzenteile
  • Knistern = Marihuana rauchen
  • Koks = Kokain
  • Koka = ebenfalls Kokain
  • Königsmischung = Kokain & Amphetamin (bei Cannabis aber auch Gras & Haschisch)
  • Kopf (auch: Köppen oder Köpfchen) = Kopf einer Bong, auch: ein Zug aus einer Bong (Beispiel: ?Streu mal ?n Kopf?)
  • Kotti = Kottbusser Tor in Berlin
  • Kugel = oder Kügelchen, siehe Bubble
  • Kush = Herkunftsort einer bekannten dunklen Haschischsorte

L

  • Lady = LSD
  • Lampe bauen = der Polizei einen Hinweis geben, jemanden anzeigen (eine Lampe bauen)
  • L-Blatt = mehrere sogenannte Longpapers werden L-förmig zusammengeklebt, um einen längeren Joint drehen zu können
  • Line = Eine Linie aus Kokain oder Amphetamin, zu pernasaler Inhalation bestimmt
  • Liquid = LSD in destilliertem Wasser oder Alkohol gelöst
  • Liquid Ecstasy = GHB
  • Longpaper (auch Longs, Kingsize etc.) = das spezielle Zigarettenpapier, das um einen Joint zu drehen gebraucht wird

M

N

  • Nederweed = Oberbegriff für niederländische Cannabiszüchtungen, teils mit ungewöhnlich hohem THC-Anteil.
  • Needle Sharing = wird das Benutzen von Kanülen und/oder Spritzen durch mehrere Konsumenten bezeichnet
  • Northern Lights = ist eine durch Kreuzung gezüchtete Cannabissorte und einer der ersten erfolgreichen Hybriden aus Cannabis indica und Cannabis sativa.
  • nuten = Klebstoff oder Lösungsmittel einatmen

O

P

Q

  • Quarzen = Rauchen (von Cannabis)
  • Quelle = Drogenlabor, Drogenhaupthändler
  • Quench (gespr. Kwensch) = Marihuana, das am Ende einer anderen Drogenerfahrung geraucht wird, um zu entspannen

R

S

  • Safer Use = gefahrenvermeidendes Verhalten beim Drogenkonsum
  • Safer Sniffing = Als Schutz vor Infektionen z.B. eigene Glasröhrchen statt Geldscheine zum Schnupfen von Pulvern verwenden.
  • Schädel = Kopf einer Pfeife oder einer Bong
  • Schimmelafghane = Haschisch der Afghani-Pflanze, das mit weißem Schimmel überzogen ist und so angeblich potenter sein soll
  • Schnelles = Amphetamin
  • Schneller Engländer = Amphetamin
  • Schnee = Kokain
  • Sense = Marihuana
  • Session = LSD-Sitzung, anfangs mit einem LSD-erfahrenen "Führer"
  • Shillum = Rauchutensil, siehe Chillum
  • Shit = (schlechtes) Haschisch
  • Shore = Heroin
  • Siebchen = Siebe für den Pfeifen-, Blubber- oder Eimerkopf
  • Siff = altes Bongwasser
  • Siffkopf = Beleidigung im Cannabis-Slang
  • Sinsemilla = nicht durch männliche Pollen bestäubte, weibliche Cannabisblüten
  • Skunk = Spitzname eines Amerikaners, der die nach ihm benannte Cannabiszuchtsorte in Umlauf brachte
  • Smartshop = Geschäft für nichtkriminalisierte Rauschdrogen, etwa Kräuter oder Pilze
  • Smirting
  • Sniffing = oder sniefen, Schnüffeln von Lösungsmitteln / Nasaler Konsum von Drogen (z. B. Kokain, Heroin, etc.)
  • Snow = Kokain
  • Space-Cookies = Kekse, die Hanf enthalten
  • Space-Cakes = Kekse oder kleine Kuchen, die Haschisch enthalten
  • Spice = Mischprodukt aus verschiedenen, getrockneten Kräutern und Pflanzenteilen
  • Speed = Amphetamin
  • Speedball = Kokain mit Heroin gemischt
  • Spiegeltrinker = Alkoholiker, der in regelmäßigen Abständen (24h) trinkt, um einen bestimmten Alkoholspiegel aufrechtzuerhalten
  • Spiralen = starke und bekannte LSD-Trips mit einer Spirale als Motiv
  • Spliff = Joint; nur mit Marihuana ohne Tabak
  • Sputnik = berühmtes, marokkanisches Haschisch aus Pollen
  • Strawberry K = Populäre Form des Betäubungsmittels Ketamin mit Erdbeergeschmack
  • Steine = Crack
  • Steckies = verengte Pupillen nach Heroinkonsum, auch Zigarettenhüllen
  • Stoned = eine eher sedierende Rauschwirkung von Drogen aus Hanfsorten, siehe Cannabis
  • Strecken = Drogen vermischen mit anderen, billigeren Substanzen; etwa Lactose in Pulver wie Speed
  • Strecke = Streckmittel
  • Stutti = Stuttgarter Platz in Berlin, insbesondere der Bereich an der Wilmersdorfer Straße
  • Substi = substituierte Person, Empfänger(in) von Methadon, Polamidon oder Subutex
  • Subutex = starkes Schmerzmittel (Buprenorphin), das zur Substitution verwendet wird
  • Sud = Teerrückstände in Pfeifen und Köpfchen, die abgekratzt (entsudet) und geraucht werden
  • Super Skunk = ist eine durch Kreuzung gezüchtete Cannabissorte und ein Hybrid aus Cannabis indica und Cannabis sativa.

T

  • Talk down = mit jemandem einfühlsam sprechen, die/der einen schlechten Trip erlebt, um ihm/ihr zu helfen
  • Thai-H = (gesprochen: Thai-Äitsch) ? weißes statt wie üblich zimtfarbenes, entweder hochreines Heroin oder gestrecktes Fentanyl
  • Ticket = LSD
  • Trip = psychedelischer Rausch
  • Tripsitter = nüchterner Begleiter, der auf den Trippenden aufpasst; vor allem wichtig bei hochdosierten Experimenten
  • Tschibuk = türkische Pfeife
  • Tüte = Joint, Zigarette konischer Form, meist mit Tabak-Hanfmischung gefüllt
  • Turkey (gesprochen: törki) = Entzugserscheinungen von Heroin, sichtbar an der geflügelhaften Körperhaltung des Patienten
  • Türkisch = Türkisch rauchen heißt den Rauch so lang in der Lunge zu behalten, bis der Joint einmal die Runde gemacht hat und man wieder am Zug ist (auch Russisch, Knastrunde oder polnische Runde genannt).

U

V

W

X

Y

Z

  • Zauberpilze = halluzinogene Pilze
  • Zauberdunst = PCP
  • Zero-Zero = berühmtes marokkanisches Haschisch aus Pollen
  • Zettel = LSD auf Papier
  • Zivi = Polizeibeamter in Zivilkleidung
  • Zuckerl/Zucki = LSD (LysergSäureDiäthylamid) auf Zucker getropft

Weiterführende Literatur

  • Holger Harfst: Die Internationale Drogenszene. Der Geheimcode. Über 7000 Begriffe. 1987, ISBN 3-926557-00-1
  • Berndt Georg Thamm, Walter Katzung: Drogen - legal - illegal (S. 94. ff.), Verl. Dt. Polizeiliteratur, 1994, ISBN 3-8011-0286-6
  • Bernhard van Treeck: Das Drogen- und Suchtlexikon. Schwartzkopf Schwartzkopf, Berlin ISBN 3-89602-542-2
  • Wolfgang Schmidbauer / Jürgen vom Scheidt, Der Slang der Drogen-Szene (S. 410 ff.) in Handbuch der Rauschdrogen, 4. Auflage, 1999, ISBN 3-596-13980-5

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