Pilze

So genannte Zauberpilze oder ?Magic Mushrooms? haben eine halluzinogene Wirkung. In der Geschichte spielten sie unter anderem in spirituellen Zusammenhängen eine Bedeutung.

Der Spitzkegelige Kahlkopf: dieser Pilz ist in den gemäßigten Zonen der am weitesten verbreitete psychoaktive Pilz
Der Spitzkegelige Kahlkopf: dieser Pilz ist in den gemäßigten Zonen der am weitesten verbreitete psychoaktive Pilz

Eine medizinische Verwendung des enthaltenen Wirkstoffs Psilocybin wurde etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingeführt. Beispielsweise Dachpilze, Schwefelköpfe oder Kahlköpfe enthalten diesen Wirkstoff.

Wirkung

Die Wirkung kann mit einer LSD-Wirkung verglichen werden. Auch Pilze sorgen für eine intensivere Wahrnehmung. Insbesondere Lichter und Farben werden verstärkt wahrgenommen, auch Illusionen treten auf. Da Reizüberflutungen auftreten können, erscheint die Umgebung meist verzerrt. Die Wirkung setzt nach etwa 20 Minuten ein, erreicht nach etwa einer Stunde ihren Höhepunkt und hält bis zu 5 Stunden an. Ein Teil des Wirkstoffs beibt jedoch noch mehrere Tage im Fettgewebe des Konsumenten enthalten.

Der Körper kann mit Übelkeit, Kopfschmerzen aber auch Glücksgefühlen reagieren. Panikzustände können ebenfalls auftreten, je nach psychischer Stabilität des Konsumenten. Schweißausbrüche und Atemnot, sowie Herzrasen sind außerdem eine denkbare Reaktion des Körpers.

Risiken

Der Konsum von Pilzen die Psilocybin enthalten ist vor allem aufgrund eventueller Panikzustände gefährlich. Hat der Konsument negative Erinnerungen, die beispielsweise verdrängt wurden, so können sie durch den Konsum wieder ins Bewusstsein treten und verstärkt wahrgenommen werden.  Angstattacken sind eine mögliche Folge.

Werden Pilze zusammen mit Ecstasy eingenommen, so kann in Verbindung der Schweißausbrüche auch ein Hitzschlag die Folge sein. Ein weiteres Risiko ist der, dass beim Sammeln der Pilze auch hochgifte Pilze erwischt werden können und diese bei einer Überdosierung tödlich wirken können.

Suchtentwicklung

Eine Sucht, die aus körperlichen Entzugsymptomen resultiert, ist nicht bekannt. Auch das Risiko einer psychischen Abhängigkeit ist eher gering, da Pilzkonsum kaum zur Problemverdrängung geeignet ist und eine depressive Grundstimmung sowie Horrortrips auslösen kann. Zudem wird der Rausch meist als psychisch und physisch sehr anstrengend beschrieben.

Im Allgemeinen hat der Konsument direkt im Anschluss an die Erfahrung kein Bedürfnis nach einem weiteren Trip, sondern eher nach Ruhe, Erholung und Verarbeitung des Erlebten. Die äußersten Glücksgefühle, die man während eines positiven Trips erlebt, stellen jedoch für den Konsumenten einen starken Anreiz dar, weitere Rauscherfahrungen zu erleben. Im Regelfall erlebt der Pilzkonsument aber irgendwann einen ?schlechten Trip?, der ebenso intensive, negative Gefühle auslöst wie der ?gute Trip? euphorisierende. Der Bewusstseinsforscher Ronald Siegel beschrieb 1981, als Sachverständiger der WHO, dass Konsumenten die Pilze im Durchschnitt höchstens zehnmal nahmen, und dies in Abständen von mehreren Wochen.

Erste Hilfe

Kommt es zu einer Pilzvergiftung, so ist umgehend der Notarzt, beziehungsweise Rettungsdienst zu verständigen. Im Idealfall kann der verzehrte Pilz in Farbe, Form und Größe beschrieben werden.  Hilfreich sind außerdem aufgehobene Pilzreste sowie die Information der Zeitspanne zwischen Verzehr und Auftreten der Symptome. Ein Anruf bei einer Giftnotrufzentrale ermöglicht Erste-Hilfe-Maßnahmen durch eine telefonische Betreuung bis der Arzt eintrifft.

Maßnahmen wie das Beruhigen betroffener Personen und die Anwendung der stabilen Seitenlage bei Bewusstlosigkeit sollten auf jeden Fall durchgeführt werden. Weitergehende Maßnahmen wie das Verabreichen von Hausmitteln können hingegen schädlich wirken und sollten somit nicht vollzogen werden.

Recht

In Deutschland sind die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin als nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel im BtmG erfasst. Besitz von und Handel mit diesen Pilzen sind also strafbar. Sollten diese Pilze jedoch versehentlich zusammen mit Speisepilzen gesammelt worden sein, kann von einer Strafverfolgung abgesehen werden. Der Fliegenpilz hingegen unterliegt in Deutschland nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

Beschaffung / Einnahme

Pilze werden frisch, getrocknet oder auch tiefgefroren gegessen, wobei sie frisch am potentesten sind. Da sie in der Natur wachsen, sind sie für jedermann leicht zu bekommen, die Verwechslungsgefahr ist jedoch groß und kann schwerwiegende Folgen haben, wenn stark giftige Pilze konsumiert werden.

Gelegentlich kommt es vor, dass Pilze geraucht werden. Bei der Verbrennung werden die meisten Inhaltsstoffe jedoch weitestgehend zerstört.

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