Früher Suchtmittelkonsum hat Folgen

Die Grundlagen für Suchtmittelmissbrauch werden im Kindes- und Jugendalter gelegt. Junge Menschen wachsen in einer Gesellschaft heran, für die der Konsum und oft sogar der Missbrauch von Alkohol, Nikotin und Medikamenten normal erscheint und auch die Hemmschwelle zum Konsum illegaler Drogen gemindert erscheint. Kinder und Jugendliche leben in einer Welt, die sie als Konsumenten von morgen anspricht: Nur wenn Du konsumierst kannst Du glücklich werden und gehörst dazu!

Das Versprechen von vermeintlichen Statussymbolen Erwachsener  lässt Kinder und Jugendliche immer früher Alkohol, Tabak, Pillen und andere Drogen probieren. Deutlich steigende Konsumraten bedeuten auch einen  immer früheren Einstieg in ein Gesundheit gefährdendes Verhalten. Das Vorbild der Erwachsenen wirkt aktuell eher konsumfördernd denn -reduzierend. Das Durchschnittsalter des ersten Alkoholkonsums z. B. liegt bei 12,8 Jahren, der des ersten Alkoholrausches bei 13,8 Jahren. Dies heißt auch, dass 3,3 % der 11-jährigen Schüler (11-jährige Schülerrinnen: 0,9 %) 2- bis 3-mal und häufiger einen Alkoholrausch hatten. Die heute 15-jährigen Raucher waren beim Einstieg in den Tabakkonsum durchschnittlich 12,4 Jahre alt.

?Fun? und ?coolness? stehen im Vordergrund. Die langfristigen gesundheitlichen Folgen eines frühen Suchtmittelkonsums sind für Kinder und Jugendliche nicht abschätzbar. ?Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein früher Einstieg in den Konsum psychotroper Substanzen sowohl die Wahrscheinlichkeit abhängigen Verhaltens und gravierender gesundheitlicher Schädigungen erhöht als auch die des Ausstiegs senkt,? so Prof. Dr. Karl Mann, Vorsitzender des DHS-Kuratoriums.

Häufig bleibt unbeachtet, dass die verschiedenen Suchtstoffe bei Heranwachsenden wesentlich gefährlicher sind als bei Erwachsenen. So erfahren Kinder beim Alkoholmissbrauch kaum ein längeres  Rauscherleben. Nach einer kurzen Zeit der Euphorie zeigen sich deutlich die Symptome einer Alkoholvergiftung. Die schädlichere Wirkung der Substanzen auf den oder die Heranwachsende ist eine Begründung für die Altersfristen im Jugendschutzgesetz, in dem die Abgabe und der Konsum von Alkohol und Tabak in der Öffentlichkeit für Kinder und Jugendliche geregelt wird. Doch dieses Gesetz wird eindeutig zu wenig beachtet und kontrolliert.

Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ein drogenfreies Heranwachsen. Sie haben das Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit und, wenn erforderlich, ihnen gemäße, effektive Hilfen und Therapien. Die Gesellschaft der Erwachsenen prägt das Verhalten der kommenden Generationen. Sie trägt die Verantwortung.

 

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