Suchtstoff

Als Suchtstoffe (Narcotic Drugs) werden im Einheitsabkommen der UNO von 1961 (Single Convention on Narcotic Drugs) Substanzen aufgelistet, deren Missbrauch ein Übel für das Individuum darstellt und mit sozialen und ökonomischen Gefahren für die Menschheit befrachtet ist (Präambel).

Die Liste der Suchtstoffe wird im Abkommen von 1971 mit den synthetischen Drogen (synthetic drugs) bzw. psychotrope Substanzen (psychotropic substances) und 1988 mit Chemikalien, die für die illegale Herstellung dieser Drogen (precursor chemicals) erweitert. Die Vertragsstaaten verpflichten sich die limitierte Verwendung zu medizinischen (Schmerzmittel) und wissenschaftlichen Zwecken dieser Drogen zu kontrollieren und dem Internationalen Suchtstoffkontrollrat (International Narcotics Control Board INCB) regelmässig zu berichten.

Die folgenden drei Listen werden vom Suchtstoffkontrollrat als Mittel zur Identifikation der in den UNO Konventionen aufgeführten Substanzen herausgegeben. Sie enthalten zudem Informationen für die Regierungen zum Ausfüllen der INCB-Fragebogen.

Gelbe Liste der organischen Suchtstoffe

Mit dem Protokoll von 1931 war die Zahl der kontrollierten Suchtstoffe auf den Schlafmohn, den Kokabusch und die Hanfpflanze beschränkt. Die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie in den 1930er Jahren brachte die Herstellung von synthetischen Substanzen im Labor mit sich. Diese Suchtmittel machten die Konsumenten völlig abhängig. Zum Schutz der Gesellschaft vor der Gefahr dieser Substanzen wurden sie im Protokoll von 1948 unter internationale Kontrolle gestellt.

usw.

Grüne Liste der psychotropen Substanzen

Mit dieser Erweiterung reagierte der Suchtstoffkontrollrat auf die Diversifizierung und Expansion des Drogenspektrums. Die synthetischen Drogen auf dieser Liste wurden einerseits aufgrund ihres Missbrauchpotentials und andrerseits aufgrund ihres therapeutischen Wertes ausgewählt.

usw.

Rote Liste der Chemikalien, für die illegale Herstellung dieser Drogen

  • Aceton
  • Ephedrin
  • Kaliumpermanganat
  • Methylbenzol
  • Narkoseaether

usw.

Kritik an den Einteilungskriterien

Die Einstufung der Substanzen in die Risikobereiche wurde kritisiert, weil das System nicht berücksichtigt, dass aus weniger risikoreichen Substanzen risikoreichere hergestellt werden können. Auch wurde bemängelt, dass Alkohol und Tabak am wenigsten kontrolliert werden, obschon sie im Vergleich die höchste Rate an durch sie verursachte Todesfälle und Krankheiten aufweisen.


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