Kommentar: Legal Highs - die Lücken im Gesetz

Wer im Milieu der organisierten Kriminalität seine Milliarden mit Drogen macht, braucht bisher ein aufwendiges System. Kola-Bauern gehören dazu, Hanfplantagen und Schmuggelwege. Das alles sind "Kosten". Zumal die Kenntnisse über Schlupfwinkel der Balkan-Route von den Mohnfeldern Afghanistans in die Großstädte Europas Zollfahndern längst als Rüstzeug mitgegeben werden.

Die Chemie aus der Küche ist da ein profitabler Ersatz. Sie berauscht die Klientel genau so. Sie beeinflusst deren Psyche kaum weniger. Sie ist billig in der Produktion, verspricht abenteuerliche Gewinne und wird im Zweifel mit dem lockenden und verharmlosenden Prädikat "legal" gedealt. Badesalz - warum nicht?

Für den Staat gibt es also Handlungsdruck. "Legal Highs" schaden der Gesundheit so wie es Kokain und Heroin tun. Sie kosten nachgewiesenermaßen Leben. Nur jagt der Gesetzgeber hier wie der Hase hinter dem Igel her. Er kann die Lücken im Betäubungsmittelgesetz gar nicht so schnell stopfen wie es neue Substanzen aus der Hinterhofküche gibt. Die Juristen arbeiten in Deutschland und europaweit an Auswegen, um den gefährlichen Produkten den Vertriebsweg zu versperren. Hoffentlich finden sie eine schnelle Lösung.

Ein Kommentar von Dietmar Seher.

Über diesen Text im Forum diskutieren ...
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Artikel vom 11. Dezember 2011

 

Navigation

Pfad: Startseite  >  Suchtmittel
Suchformular

Themen

Unterstütze uns

Dieses Informationsangebot benötigt Zeit und Geld, um ausgebaut und betrieben zu werden. Spende jetzt 5 €, 10 € oder wieviel Du auch aufwenden magst, um Suchtmittel.de zu erhalten!
Zur Spendenseite...