Schlafmittel
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Bei
Schlafstörungen sollte man vorsichtig mit dem Griff zu Schlafmitteln sein. Sie können
viele Nebenwirkungen haben und schnell abhängig machen
Das Suchtpotenzial von Schlafmitteln wurde lange Zeit unterschätzt. Inzwischen weiß
man darüber jedoch Bescheid, weshalb Schlafmittel auch nur nach Absprache mit dem
Arzt eingenommen werden sollten. Trotz des steigenden Gefahrenbewusstseins wurden
im Jahr 2003 rund 35 Millionen Packungen Schlaf- und Beruhigungsmittel verkauft.
Wirkung
Abhängig vom Medikament kommt es zu einer entspannenden und dämpfenden Wirkung. Krampfanfälle
können unterdrückt werden, ebenso wie Angstgefühle. Schlafmittel wirken außerdem
schlaffördernd. Nach rund zwei Wochen lässt die Wirksamkeit nach.
Risiken
Die Abhängigkeit entwickelt sich schleichend. Problematisch ist die Unfallgefahr,
die aufgrund von Ermüdungserscheinungen gegeben ist. Auch Gleichgewichtsstörungen
können zu einer geringeren Bewegsungskontrolle und somit zu Unfällen führen. Auch
am Tag nach der Einnahme kann es zu Konzentrationsstörungen und zu Benommenheit kommen.
Auf lange Sicht kann sich die Persönlichkeit des Konsumenten verändern und es kommt
zu Depressionen, Angstgefühlen. Die Isolierung von Freunden und Familie bis hin zu
Selbstmordgedanken sind weiterhin nicht selten. Auch Reaktionen wie Unruhe, Schlaflosigkeit
und Verwirrung sind möglich.
Gefährlich ist der regelmäßige Konsum von Schlafmitteln, da dies zu einem Teufelskreis
führen kann: abends Schlafmittel eingenommen, morgens Aufputschmittel.
Entzugserscheinungen können unter anderem Depressionen, Zittern oder Angstzustände
sein. Da diese meist als Krankheitssymptome empfunden werden, kommt es zum verstärkten
Medikamentenkonsum.
Sucht
Hinweise auf eine Sucht beziehungsweise einen Missbrauch liegen vor, wenn Medikamente
ohne eine Notwendigkeit oder in zu hoher Dosierung eingenommen werden. Unter einem
Mehrfachmissbrauch versteht man das unnötige Einnehmen mehrerer Mittel, wobei es
sich hierbei um andere Medikamente oder weitere Drogen wie zum Beispiel Alkohol handeln
kann.
Regelmäßig konsumierte Medikamente sollten auf keinen Fall abrupt, sondern nur unter
ausreichender psychosozialer und medizinischer Betreuung abgesetzt werden.
Erste
Hilfe
Allgemeine Kennzeichen für eine Vergiftung oder Überdosis sind vor allem: Übelkeit,
Erbrechen, Bauchschmerzen, Bewusstlosigkeit und Atemstörungen. Findet man Tabletten
bei einer bewusstlosen Person, ist ebenfalls mit einer Vergiftung zu rechnen.
Zunächst sind die Lebenszeichen zu kontrollieren (Atmung, Bewegung). Ist der Betroffene
nicht bei Bewusstsein soll sofort ein Notruf abgesetzt werden. (Wo, was, wie viele,
was?) Solange die Atmung stattfindet, sollte man den Betroffenen in die stabile Seitenlage
bringen. Erbrochenes sollte zur weiteren Untersuchung gesichert werden. Die Nummer
der deutschen Vergiftungszentrale lautet: 030 ? 19 240.
Beschaffung/Einnahme
Schlafmittel werden weitestgehend geschluckt, entweder als Tabletten oder in flüssiger
Form. Teilweise kann man sie auch in Form von Spritzen erhalten.
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