Nikotin

Den Namen bekam das Nikotin durch Jean Nicot, der 1570 die Tabakpflanze das erste Mal nach Frankreich brachte. Nikotin ist ein starkes Nervengift, das auf den Körper anregend und gleichzeitig beruhigend wirkt. Es besitzt ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial.

Zigaretten
Zigaretten

Die Nikotinaufnahme findet aktiv über den Tabakkonsum, zum Beispiel durch Zigaretten, aber auch passiv über die Rauchaufnahme, statt. Eine Zigarette enthält ungefähr 12 mg Nikotin. Der größte Teil davon wird jedoch verbrannt, bevor es über den Rauch eingeatmet werden kann.

Wirkung

Durch das Rauchen von Tabak wird Nikotin aufgenommen, wobei ungefähr 30% des enthaltenen Nikotins freigesetzt und fast vollständig vom Körper durch Inhalieren resorbiert werden. Innerhalb weniger Sekunden gelangt ein Viertel des inhalierten Stoffes ins Gehirn, wo es zur Ausschüttung von Botenstoffen und Hormonen kommt. Besonders das Dopaminsystem wird beeinflusst, wodurch es zu einem Belohungseffekt beim Raucher kommt, Dieser Effekt ruft das hohe Suchtpotenzial hervor.

Bei der Einnahme von kleinen Dosen überwiegt die Anregung, wobei es bei höheren Dosierungen zu Dämpfungen kommt. Die Aufnahme von Nikotin führt zu verschiedenen Wirkungen auf den Körper, die einerseits einen psychologischen Charakter haben, andererseits jedoch eher physiologischer Natur sind.

Einige psychologische Auswirkungen sind: Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentration, Dämpfung von Angst, Wut oder Aggressionen, Entspannung bei Stress und der Abbau von Müdigkeit. Zu den physischen Faktoren gehören: Zunahme der Herzfrequenz, Blutdruckanstieg, Verengung der Hautgefäße, was zur Absenkung der Hauttemperatur führt.

Kommt es zum regelmäßigen Konsum von Nikotin, bildet sich dem Stoff gegenüber eine Toleranz aus, da es zur vermehrten Bildung von Rezeptoren kommt. Bleibt dann die Aufnahme von Nikotin über längere Zeit aus, kommt es zu Entzugserscheinungen, wozu Nervosität und Konzentrationsstörungen gehören. Diese können bis zu 72 Stunden andauern.

Risiken

Ein erhöhtes Risiko bei der Einnahme von Nikotin besteht, wenn ein nikotinungewohnter Körper mit Anzeichen einer Nikotinvergiftung reagiert. Da Nikotin ein starkes Gift ist, führt es zu Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schwindel und Bewusstseinsstörungen.

Das Nikotin wird häufig für die Krebsbildung verantwortlich gemacht, jedoch sind noch über 40 andere Stoffe in Zigaretten dafür verantwortlich.

Suchtentwicklung

Der Konsum von Nikotin bedingt eine Reaktionsabfolge von Gefühlen im Belohnungszentrum des Gehirns. Das nikotinhaltige Produkt löst also ein gutes Gefühl aus und diese Art der Belohnung wird mit dem Konsum assoziiert.

Konsumiert man regelmäßig nikotinhaltige Produkte wie Zigaretten, so wiederholt man die Erfahrung, dass Rauchen scheinbar glücklich macht. Diese Erfahrung prägt sich im Unbewussten ein, wodurch ein sogenanntes Suchtgedächtnis entsteht. Dieses wird immer dann aktiv, sobald der Pegel dort wirksamer Substanzen nachlässt. Möglich ist auch eine Aktivierung, wenn eine weitere Person beim rauchen beobachtet wird. Wird das Suchtgedächtnis aktiv, entsteht der Drang, z. B. Zigaretten zu konsumieren.

Je mehr man raucht, desto schneller muss man die Dosis der Droge erhöhen. Der Raucher benötigt also schnell mehr Zigaretten, um seine Sucht zu befriedigen.

Insgesamt hat Nikotin ein sehr hohes Abhängigkeitspotential und kann demnach sehr schnell zu einer Sucht führen. Bereits wenige Zigaretten bzw. wenige Konsumtage reichen aus um eine körperliche Abhängigkeit zu verursachen. Die psychische Abhängigkeit kann noch nach Jahren der Abstinenz vorhanden sein.

Nikotinpflaster haben so gut wie kein Suchtpotenzial.  

Erste Hilfe

Bei geringstem Anzeichen einer Nikotinvergiftung (z.B. Blässe, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzmuskelstörungen, Schweißausbruch) sollte sofort mit dem Rauchen aufgehört werden. Falls die Symptome dadurch nicht verschwinden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Kindern kann bereits das Verschlucken einer Zigarette tödlich sein. Bei Erwachsenen beginnt die letale Dosis bei rund 50-60 mg Nikotin, die in kurzer Zeit eingenommen wird. In beiden Fällen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Recht

Der Besitz, Erwerb und Handel von Tabak und somit von Nikotin sind in Deutschland nicht strafbar, da es sich um eine legal erhältliche Substanz handelt. Allerdings gilt hierbei eine Altersbeschränkung: die Abgabe von nikotinhaltigen Produkten darf nur an Personen über 18 Jahre erfolgen. Ebenfalls ab diesem Alter ist das Rauchen von Zigaretten in der Öffentlichkeit erlaubt.

Beschaffung/Einnahme

Die Beschaffung von nikotinhaltigen Produkten ist sehr einfach. Es gibt sie beispielsweise in Supermärkten oder an den in Deutschland rund 600.000 aufgestellten Zigarettenautomaten zu kaufen.

Zigaretten sowie andere nikotinhaltige Produkte werden üblicherweise geraucht.

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