Set und Setting

Set und Setting bedeutet Stimmung und Umgebung bei Einnahme einer Droge. Die Begriffe wurden von Timothy Leary geprägt. Entsprechende Tipps gehören zum Safer Use. Bei Beachtung einiger Hinweise kann das Risiko, einen Horrortrip zu erleben oder gesundheitliche Schäden davon zu tragen, stark gesenkt werden.

Setting

Das Setting bezeichnet eine Umgebung, in welcher man (meist halluzinogene) Drogen, etwa LSD oder Zauberpilze, zu sich nimmt. Im Rahmen von Safer Use-Tipps werden dafür Settings empfohlen, die auf die Konsumenten angenehm wirken, dass heißt keine abschreckenden Bilder erzeugen können, und zudem sicher und nach Möglichkeit bereits bekannt sind. Ebenfalls zum Setting gehört, ob man allein ist oder mit anderen zusammen Drogen nimmt und ob nüchterne Beobachter dabei sind, die eingreifen oder zum Beispiel einen Arzt rufen können, falls etwas passieren sollte. Es ist sehr sinnvoll, eine Person, die mit der Droge vertraut ist, dabeizuhaben, wenn man das erste Mal eine Droge nehmen will. Solch eine Begleitperson wird auch Tripsitter genannt, sie kann, muss aber nicht nüchtern sein. Hauptaufgabe ist es, beruhigend auf den Erstkonsumenten einzuwirken, wenn der Trip für ihn bedrohlich oder unangenehm werden sollte. Tipps dazu finden sich im Artikel Talk down.

Schlechte Settings sind etwa Orte mit unbeteiligten Menschen (schlimmstenfalls Menschenmassen) oder bedrohlich wirkende Umgebungen sowie Umgebungen, in denen leicht Unfälle passieren können, zum Beispiel der Straßenverkehr. Nicht zu empfehlen sind auch Parties oder Clubs, da man zum einen durch die Reizüberflutung in solchen Settings überfordert sein kann; zudem kann es auch unangenehm sein, das Gefühl zu haben, man müsse seinen Rausch vor anderen verstecken. Gute Settings sind bekannte Räume, idealerweise mit Freunden, oder ungefährliche Natursettings, in denen man sich (bei klarem Kopf) sicher sein kann, nicht ungewollt entdeckt zu werden.

Set

Beim Drogenkonsum spielt es desweiteren eine Rolle, ob man ?gut drauf? ist, bevor man die Drogen nimmt. Die Befindlichkeit vor dem Drogenkonsum wird als Set bezeichnet. Durch psychotrope Substanzen kann es passieren, dass Angst in regelrechte Panik umschlägt, ebenfalls können bei manchen Menschen negative Stimmungen oder Melancholie verstärkt werden. Bei anderen Menschen wiederum können solche Drogen aber auch befreiend wirken. Sollte man sich bei sich selbst nicht sicher sein, so wird dringend angeraten, bei Unwohlsein oder negativer Stimmung keine Drogen zu konsumieren, mit denen man nicht bereits gut vertraut ist. Vom Mischkonsum verschiedener Drogen wird stets gewarnt; diese können unkontrollierbare Effekte hervorrufen und sich schlimmstenfalls in punkto Giftigkeit oder Intensität gegenseitig verstärken, so etwa bei Snowballs aus Kokain und Heroin. Bei äußerst giftigen Drogen wie Heroin ist es dabei nahezu unmöglich abzuschätzen, bei welcher Menge eine Überdosierung eintritt. Kombinationen beliebiger Drogen mit Alkohol sind ebenfalls mit größter Vorsicht zu behandeln, sprich zu vermeiden. Ungefährlich ist dagegen ein Mischkonsum von Pilzen und Cannabis, da ein Trip durch Cannabis eher abgeschwächt bzw. weicher gemacht wird.

Timothy Learys Theorien

Timothy Leary betonte den Einfluss von Set (innere Einstellung des Konsumenten zum Zeitpunkt des Rausches), Setting (Umgebung und Umfeld bei der Sitzung) und Dosis auf den Wirkungsverlauf halluzinogener Drogen. Nach Leary kann durch günstiges Set und Setting das Entstehen von Psychosen durch Psychedelika verhindert werden und sogar positive Veränderungen herbeigeführt werden. In diesem Zusammenhang findet man häufig den Begriff des Meta-Programmierens, welcher eine beabsichtigte Veränderung des eigenen Geistes im Rahmen der Möglichkeiten seiner Theorie der neuronalen Schaltkreise bezeichnet.

Norman Zinberg entwickelte den Gedanken von Set und Setting auf sozialwissenschaftlicher Basis weiter, indem er unausgesprochene Regeln für die Umstände des Konsums bei sozial integrierten Konsumenten verschiedener illegaler Drogen untersuchte. Die Erkenntnis, dass eine Vielzahl von Konsumenten solche Regeln unbewusst einhalten, bildete für ihn die Grundlage für die Beschreibung kontrollierten Drogenkonsums.

Siehe auch


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