Wechselwirkungen von Medikamenten mit Alkohol

Ob das obligatorische Glas Sekt zum Anstoßen oder die fröhliche Cocktailrunde auf der Party - an Silvester wird vielerorts ziemlich viel Alkohol getrunken. Aber Vorsicht: Wer schon am Silvesterabend von Kopfschmerzen geplagt wird, sollte die Kopfschmerztablette dann nicht einfach mit Sekt oder Bier hinterkippen.

Welche Wechselwirkungen es zwischen Medikamenten und Alkohol und auch alkoholfreien Getränken gibt - dazu Reporterin Katrin Müller im Gespräch mit Apothekerin Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Wechselwirkungen von Medikamenten mit Alkohol und mit manchen alkoholfreien Getränken: Warum sollte man denn Kopfschmerztabletten auf keinen Fall in Verbindung mit Alkohol einnehmen - wie schlimm kann denn das werden? Also, das kann sogar ziemlich böse enden, warnt Ursula Sellerberg: "Einige Kopfschmerzmittel schädigen die Leber genauso wie Alkohol, und zusammen verstärken die sich gegenseitig, und deswegen sollte man zum Beispiel Paracetamol als Kopfschmerzmittel nicht einnehmen, wenn man vorher zu tief ins Glas geschaut hat."

Ja, und damit die Kopfschmerztablette auch richtig wirken kann, empfiehlt Apothekerin Sellerberg folgendes: "Also ganz wichtig ist es bei Kopfschmerztabletten, hinterher viel zu trinken, also ein ganzes großes Glas voll Flüssigkeit." Wer wirklich auf der sicheren Seite sein will, sollte die Kopfschmerztablette am besten mit Leitungswasser runterschlucken, Saft oder Mineralwasser sind in dem Fall aber auch unschädlich.

Wer jetzt regelmäßig Medikamente einnehmen muss, darf der dann überhaupt Alkohol trinken? Naja, es kommt natürlich darauf an, welche Medikamente er einnimmt und wie die im Einzelnen in Verbindung mit Alkohol wirken. Und weil man sich meistens eben nicht sicher sein kann, gilt laut Apothekerin Sellerberg folgendes: "Deswegen sollte man prinzipiell möglichst wenig Alkohol trinken, wenn man Medikamente einnimmt." Besonders heikel ist Alkohol unter anderem in Verbindung mit Beruhigungs- und Schlafmitteln, warnt Ursula Sellerberg: "Da gibt's sehr starke Wechselwirkungen zum Beispiel bei Schlafmitteln. Wenn man die zusammen mit Alkohol einnimmt, verstärkt sich die Wirkung und zwar unkontrollierbar. Das kann man vorher nicht absehen." Also im Zweifelsfall lieber den Arzt oder Apotheker fragen, wie viel Alkohol in Kombination mit dem Medikament unschädlich ist.

Medikamente sollten also nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden - wie sieht's denn aber bei alkoholfreien Getränken aus? Da ist auch nicht bei allen Entwarnung angesagt, wie zum Beispiel bei Grapefruitsaft. Apothekerin Sellerberg erklärt warum: "Wenn man bestimmte Herzmedikamente zusammen mit Grapefruitsaft nimmt, dann verstärkt sich die Wirkung der Medikamente durch den Saft." Auch Milch ist übrigens auch nicht so harmlos, wie man vielleicht denkt, warnt Sellerberg: "Milch verträgt sich mit relativ vielen Medikamenten nicht, wie zum Beispiel mit Schilddrüsenhormonen oder mit einigen Antibiotika, und das gilt auch für das bisschen Milch, das man in den Kaffee tut." Also am besten Medikamente einfach nur mit Leitungswasser einnehmen - da können wir demnach definitiv nichts falsch machen.

ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Artikel vom 30. Dezember 2008

 

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