Opioide in US-Haushalten für Kinder oft zugänglich

Fast 70 Prozent der Opioide, die als verschreibungspflichtige Medikamente in US-Haushalten mit Kindern vorhanden sind, werden laut einer Studie der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health nicht sicher gelagert. Bei einer Umfrage mit 681 Erwachsenen, denen 2016 Schmerzmittel mit Opioiden verschrieben wurden und in deren Haushalt Kinder unter 17 Jahren lebten, gaben nur 31 Prozent an, diese sicher aufzubewahren. In der Altersgruppe sieben bis 17 Jahren gaben nur zwölf Prozent an, Opioide außerhalb der Reichweite von Kindern zu lagern.

Als sichere Lagerung definierte das Team um Eileen McDonald bei jüngeren Kindern einen versperrten oder mit einer Lasche verriegelten Ort. Bei älteren Kindern hat der Lagerungsort versperrt zu sein. Laut McDonald zeigen diese Ergebnisse, wie verbreitet die unsichere Lagerung von Opioiden in den USA in Haushalten mit Kindern ist.

"Eine unsichere Lagerung kann zu einer unabsichtlichen Einnahme bei kleineren Kindern und zu Diebstählen bei älteren führen. Dabei sind vor allem Schüler höherer Schulen betroffen. Wir wissen, dass Teenager, die Drogen in der Freizeit konsumieren, sie häufig aus Haushalten haben, wo sie einfach zugänglich sind. Damit steigt das Risiko einer Sucht und einer Überdosis."

Immer mehr Fälle von Missbrauch

Die Todesfälle durch Überdosierungen haben sich bei Jugendlichen im Alter von 17 Jahren und Kindern zwischen 1999 und 2015 fast verdoppelt. In den vergangenen fünf Jahren wurdenüber 600.000 gleichaltrige Kinder in Notaufnahmen gegen Vergiftungen behandelt. Die 2014 "National Survey on Drug Use and Health" bezeichnet Opioide bei Zwölf- bis 17-Jährigen als die nach Marihuana am häufigsten verbreitete illegale Droge.

Die Studie untersuchte zusätzlich Einstellungen, die mit den Gewohnheiten bei der Lagerung von Medikamenten in Zusammenhang gebracht werden. Fast drei Viertel der Befragten räumten ein, dass eine Opioid-Überdosis bei Kindern leichter eintreten kann als bei Erwachsenen. Nur 13 Prozent machten sich Sorgen, dass ihre Kinder sich Zugang zu den Medikamenten verschaffen könnten.

Bei älteren Kindern machten sich die Eltern eher noch weniger Gedanken als bei jüngeren. Die Forscher betonen, dass diese Studienergebnisse nicht nur verstärkte Informationsangebote für die Familien zur Wichtigkeit der sicheren Lagerung von Medikamenten zur Folge haben sollten. Sinnvoll wäre es auch, neue Technologien zu entwicklen, wie sogenannte smarte Verpackungen, die nur der Patient selbst öffnen kann.
Artikel vom 21. Februar 2017

 

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