Drogenstatistik - Keine Konzepte

Weniger Drogentote, weniger erstauffällige Konsumenten. Das sind zwei gute Momentaufnahmen aus der Rauschgiftstatistik - mehr aber auch nicht. Wie die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans daran ablesen will, dass die Zahl der Drogentoten langfristig sinken wird, ist schleierhaft.

Fakt ist: Der Drogenhandel mit Heroin aus Afghanistan und Kokain aus Südamerika floriert nach wie vor. Daran ändert die Tatsache wenig, dass die Ermittler 2009 deutlich mehr von den beiden Suchtmitteln aus dem Verkehr gezogen haben. Niemand aber kann sagen, wie groß die Menge an harten Drogen ist, die die Deutschen im Jahr konsumieren.

Die aussichtsreichsten Maßnahmen im Kampf gegen die Drogenkriminalität sind nicht neu. BKA-Präsident Ziercke hat Recht, wenn er auf eine stärkere Kooperation mit den Ländern pocht, in denen Drogen angebaut werden. Dyckmans setzt auf die Prävention, damit junge Menschen erst gar keine Drogen nehmen. Diesen Kampf kann sie nicht endgültig gewinnen - aber dazu beitragen, dass manch gefährdeter Jugendlicher die Finger von Drogen lässt.

Gestern wäre eine gute Möglichkeit gewesen, konkrete Präventionsmaßnahmen zu benennen. Diese Chance hat Dyckmans verpasst.

Daniel Freudenreich

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Artikel vom 25. März 2010

 

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