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Narcotics Anonymous (NA) ist eine internationale, auf Gemeinschaft begründete, gemeinnützige Organisation von genesenden Drogensüchtigen, deren Programm auf den Zwölf Schritten der Anonymen Alkoholiker beruht. Sie wurde 1953 in den USA gegründet und ist eine der ältesten und größten Bewegungen dieser Art; mit über 20.000 Gruppen, die wöchentlich annähernd 32.000 Treffen in 113 Ländern und 40 Sprachen auf allen Kontinenten der Erde ausrichten.
NA steht in keinerlei Verbindung zu strafverfolgenden Behörden, so dass niemand befürchten muß, aufgrund des Konsums illegaler Drogen oder sonstiger Delikte strafrechtlich belangt zu werden. Zur Struktur und weiteren Informationen die alle Zwölf-Schritte-Gruppen betrifft siehe (auch) den Artikel Zwölf-Schritte-Programm. NA wird auch noch mal dort separat abgehandelt.
Die Mitgliedschaft ist offen für jeden Süchtigen, ungeachtet der Art der Abhängigkeit und der Art des konsumierten Suchtmittels. Es spielt dabei keine Rolle, welche oder wieviele Drogen, Medikamente oder deren Kombination eingenommen wurden. Die einzige Bedingung für die NA-Mitgliedschaft ist der Wunsch, mit dem Gebrauch von Drogen aufzuhören. Hier sitzen polytoxikomane Konsumenten und Alkoholiker neben Medikamenten- und Cannabissüchtigen sowie Heroinabhängigen. Man muss nicht clean (englischer Begriff für sauber - im Kontext: frei von Drogenkonsum) oder nüchtern sein, um auf NA - Meetings (Treffen) zu gehen.
NA empfiehlt seinen Mitgliedern die vollständige Abstinenz von allen Drogen einzuhalten, einschließlich Alkohol und anderen Stoffen wie Medikamenten, die zum Zwecke der Berauschung eingenommen werden. Das Einhalten dieser Empfehlung ist nicht Bedingung für die Mitgliedschaft. Der Wunsch des Betroffenen mit dem Konsum von Suchtmitteln aufzuhören, sollte jedoch vorhanden sein.
NA erhält sich selbst durch freiwillige Spenden der Mitglieder und nimmt keine Spenden von außerhalb an, um die Unabhängigkeit zu wahren. NA bezieht auch keine Position zu Ereignissen außerhalb der Gemeinschaft, um den inneren Zusammenhalt nicht zu gefährden. Es gibt gewählte Repräsentanten, die die Ziele der Gruppe in die Öffentlichkeit tragen. In den Medien wird die Anonymität der Mitglieder gemäß der Zwölf Traditionen gewahrt.
NA kann von Süchtigen in Therapieeinrichtungen und Haftanstalten besucht werden, ebenso von Berufstätigen sowie Arbeitslosen oder Sozialhilfeempfängern. Egal ob Single oder in einer Familien lebend, NA Meetings sind offen für alle, die sich mit ihrer Genesung auseinandersetzen wollen.
Die Mitgliedschaft in Narcotics Anonymous ist freiwillig und kostenlos, es gibt keine Gebühren oder Mitgliedsbeiträge. Es gibt keine sozial, religiös, wirtschaftlich, rassisch, ethnisch, national, geschlechtsspezifisch oder durch gesellschaftliche Stellung bedingte Beschränkung der Mitgliedschaft.
NA ist der Meinung, der Schlüssel für den Erfolg liege im therapeutischen Wert wenn Süchtige mit anderen Süchtigen arbeiten. In den Treffen teilt jedes Mitglied seine persönliche Erfahrung mit anderen Hilfesuchenden. Es gibt nur Betroffene, welche die gleichen Probleme haben und von denen viele eine Lösung für sich gefunden haben.
NA ist eine Zwölf-Schritte-Organisation, die an dem Problem der Drogensucht arbeitet. Viele Mitglieder fühlen, dass sie großen Erfolg in der Bewältigung ihrer eigenen Suchtprobleme gehabt haben, NA behauptet nicht, dass es ein Programm hat, das für alle Süchtigen unter allen Umständen erfolgreich ist, oder dass die therapeutischen Sichtweisen universell angenommen werden sollten. NA versucht lediglich den Süchtigen, die den Wunsch haben mit dem Drogennehmen aufzuhören, bereitzustehen und ihnen zu dienen.
Die Mitglieder leben außerhalb der Gemeinschaft so, wie sie es möchten. Sie besuchen die Treffen nach ihrem eigenen Ermessen.
Jedes Meeting ist unabhängig und das "Format", nach dem das Treffen abläuft, wird in sogenannten "Arbeitsmeetings" beschlossen, an denen jedes Mitglied teilnehmen kann und stimmberechtigt ist.
Es gibt zwei verschieden "Grundformate", sogenannte offene sowie geschlossene Meetings. An offenen Meetings kann jeder teilnehmen, auch nichtsüchtige wie Angehörige, Sozialarbeiter oder allgemein Interessierte, an geschlossenen Meetings können nur Süchtige und Personen, die herausfinden wollen, ob sie süchtig sind, teilnehmen.
Es gibt bei Bedarf getrennte Frauen- und Männer-Meetings oder Meetings für Homosexuelle, allerdings kann jeder, der akut den Bedarf hat, etwa weil er rückfallgefährdet ist, auf die sogenannten "Special Interest Meetings" gehen, auch wenn er ein anderes Geschlecht hat.
Es gibt einen auf den Arbeitsmeetings gewählten "Chair" (chairperson: engl. für Vorsitzende/r), der durch das Meeting führt und auf die Einhaltung der Meetingszeiten achtet, also das Meeting eröffnet und beendet. Der Chair hat keine gehobene Stellung oder mehr "Macht" als andere Mitglieder, er spricht immer im Namen der Gruppe und dann über das, was in Abstimmungen beschlossen wurde, nicht für sich, er trifft keine eigenmächtigen Entscheidungen. Er kann keine eigenmächtigen Änderungen am Meetingsablauf vornehmen, wenn diese Änderungen nicht vorher durch eine Abstimmung beschlossen wurden. Bei NA gibt es keine Vorgesetzten, nur auf Zeit gewählte Betraute.
Bei den regelmäßig stattfindenden Gruppentreffen, den sog. Meetings, werden zu Beginn einige kurze Texte vorgelesen, in denen NA erklärt wird, so dass auch Neuankömmlinge wissen, was NA genau ist.
Jeder hat Rederecht, es ist üblich, andere ausreden zu lassen und keine Beiträge zu kommentieren oder zu kritisieren. Es gibt keine richtigen oder falschen Themen, jeder redet darüber, wonach ihm ist.
Dieses Verhalten gewährleistet, das die Meetings nicht in wild streitende Diskussionsrunden ausufern und niemand von anderen bewertet wird.
Niemand wird gegen seinen Willen mit Ratschlägen und Lebensweisheiten bedacht, NA ist nicht dafür da, anderen das Leben zu erklären, wer Ratschläge sucht, kann sich vor und nach den Treffen an die anderen Mitglieder wenden, es gibt keine gezielten Beratungen oder ähnliches, NA sieht sich nicht als "Missonierungsgruppe".
Siehe auch separater Artikel: Meeting
Folgende Merkmale verdeutlichen, das es sich bei NA nicht um eine Sekte handelt:
Häufig wirken das Begrüssungs- sowie das Abschiedsritual bei NA auf Neuankömmlinge ungewöhnlich, der spirituelle Teil kann den Verdacht wecken, das es sich um eine Sekte handelt. Das ist unter anderem darauf zurückzuzuführen, dass Spiritalität in Deutschland nicht sehr verbreitet ist, die eigentlich sehr kurzen Rituale also zunächst sehr neuartig und auch seltsam auf Menschen wirken, die einen solchen Umgang nicht kennen.
Es gibt weitere Selbsthilfegruppen mit anderen Ansätzen, auch von Therapeuten Angeleitete, die sich mit dem Thema Sucht beschäftigen. Häufig werden Gruppen von Institutionen angeboten, die sich mit dem Thema Sucht beschäftigen, in Berlin z. B. von Synergetik. Zum Thema Alkohol gibt es überregional u. a. folgende Gruppen: Blaues Kreuz, Guttempler-Orden, Kreuzbund. Wichtige Informationsquelle sind hier die örtlichen Drogenberatungen.
Das eigentlich sehr gute Konzept, auf dem der Erfolg von NA im Ganzen begründet ist, das nur Betroffene, Angehörige und Interessierte in den Gruppen zu finden sind, kann sich in seltenen Einzelfällen als Nachteil erweisen. In Gruppen mit Mitgliedern, die erst sehr kurz mit dem NA Programm Arbeiten ohne Anwesenheit von erfahrenen NA Mitgliedern, kann es besonders gegenüber Neuankömmlingen zu sehr eingenwilligen und auch falschen Auslegungen der 12 Traditionen kommen, so das dann ein falscher Eindruck vermittelt wird oder auch sogar persönliche Kränkungen möglich sind.
Daher gibt es auf vielen Meetings die Empfehlung, sich unbedingt mehrere Meetings, auch an unterschiedlichen Orten anzuschauen, da natürlich die teilnehmenden Mitglieder für die Gesamtatmosphäre verantwortlich sind, so dass auf unterschiedlichen Meeetings oft eine sehr unterschiedliche Stimmung anzutreffen ist.
NA besteht aus vielen verschiedenen Menschen, so dass auch hier mit Konflikten, wie sie zwischen Menschen einfach vorkommen, zu rechnen ist. Ein neues Mitglied sollte also nicht nach einer schlechten Erfahrung die Gruppe bzw. das Konzept als ganzes verdammen, sondern schauen, was an dem Programm gut und hilfreich ist und möglichst versuchen, verschiedene Meetings zu besuchen oder einfach insgesamt mehrere Anläufe nehmen, um sich ein wirkliches Bild machen zu können.
Zwölf-Schritte-Programm, Zwölf Traditionen, Anonyme Alkoholiker
Alkoholismus, Sucht, Co-Abhängigkeit, Allen Carr
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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