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Katja will unerkannt bleiben, von ihrem Schicksal soll niemand wissen. Einmal in der Woche kommt die 20-Jährige mit allen Sorgen zu ihrer Therapeutin ins Universitätskrankenhaus. Mit 16 hat sie mit der Partydroge angefangen.
Katja: "Wenn man es eingeschmissen hat, war alles frei, da hat man alles um sich herum vergessen, da ist alles gerade schön so und gut so, wie es gerade ist. Man denkt auch nicht darüber nach, wie könnte es denn sein und was könnte es denn auslösen, und über die Spätfolgen, da weiß man so wenig und was es eigentlich auslöst, weil man ist breit und vergisst eigentlich die Welt um einen herum." Ecstasy gehörte ganz selbstverständlich zu ihren Wochenenden dazu. Irgendwann hatte sie nur noch Drogenbekannte.
Katja wurde immer einsamer, in der Woche wollte sie sich am liebsten nur verkriechen. Sie bekam Angst vor anderen Menschen, vor dem, was sie über sie denken - von ihr erwarten. Nach zwei Jahren - mit achtzehn, fällt Katja in eine Depression. Mit Mühe schafft sie ihren Hauptschulabschluss. Ihre Pflegeeltern haben eigentlich mehr von ihr erwartet. Manchmal zeichnet sie, es ist das einzige, was ihr noch Spaß macht. Gelegentlich jobbt sie um Geld zu verdienen als Babysitter oder im Krankenhaus. Eine Perspektive sieht sie nicht für sich, sie denkt an Selbstmord. Depressionen als Spätfolgen der Partydrogen sind kein Einzelfall. Über fünf Jahre verglich das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf der Universität (UKE) zirka 800 aktuelle und ehemalige Ecstasy Konsumenten mit anderen Drogen Verbrauchern.
Dr. Rainer Thomasius (UKE): "Die neuere Studienlage belegt eindeutig, dass schwerer Ecstasy Konsum zu einem Niedergang von Nervenzellen in bestimmten Hirnstrukturen führt und damit zu bleibenden Gedächtnisstörungen führen kann. Es gibt keine andere illegale Droge, von der so gravierende Einwirkungen auf das zentrale Nervensystem bekannt sind."
Auch Katja merkt, dass ihr Kurzzeitgedächtnis stark nachgelassen hat - das führt zu noch mehr Versagensängsten. Manchmal ist es ein wie ein Kreislauf ohne Ausweg. In solchen Momenten wünscht sie sich noch einmal Kind zu sein, noch einmal anzufangen und nicht diese Fehler zu machen. Jetzt will sie eine stationäre Therapie machen, sechs Monate lang und dann das, wovon sie mit 16 schon geträumt hat: Eine richtige Ausbildung, den Führerschein oder vielleicht ins Ausland gehen.
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