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Ein bis drei Tassen Kaffee pro Tag können Menschen vor einen Schlaganfall schützen. Italienische Forscher um Lanfranco D'Elia von der Universität Neapel haben den Kaffeekonsum und die damit verbundenen Risiken für kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht.
Die Forscher haben Daten von sieben großen Studien mit insgesamt mehr als 442.000 Menschen ausgewertet. Im beobachteten Zeitraum von zwei bis 24 Jahren erlitten 6.962 Studienteilnehmer einen Schlaganfall. Demnach ist Kaffeekonsum nicht mit einem höheren Risiko für einen Schlaganfall verbunden. "Man unterstellt Kaffee bislang eine negative Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, aber die aktuellen Studien können keine schädlichen Auswirkungen ausmachen", sagt Ulrich Engelhardt vom Institut für Lebensmittelchemie der technischen Universität Braunschweig.
Studienteilnehmer, die täglich ein bis drei Tassen Kaffee tranken, erlitten seltener einen Schlaganfall. Der Kaffee hatte ihr Schlaganfallrisiko deutlich gesenkt. "Möglicherweise sind antioxidative und antientzündliche Eigenschaften im Spiel. Auch könnte Kaffee die Endothelfunktion - also die Dehnbarkeit der Arterien - verbessern und die Insulinsensitivität erhöhen", so Martin Grond, Chefarzt für Neurologie am Kreisklinikum-Siegen und Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfallsgesellschaft (DSG).
Maßvoller Umgang für Schwangere
Den Experten nach sind die Vorgänge im Körper bei Kaffeekonsum aber bei weitem noch nicht geklärt. Bei Studienteilnehmern, die viel Kaffee tranken, also mehr als sechs Tassen pro Tag, konnte die schützende Wirkung allerdings nicht festgestellt werden. Aber es trat auch kein gegenteiliger Effekt auf. Schützende Eigenschaften von Kaffee interessieren die Wissenschaft vermehrt: Schwedische Forscher kamen 2011 nach einer Studie mit 34.670 Frauen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Kaffeekonsum statistisch gesehen das Risiko eines Schlaganfalls senkt. Geringer Kaffeekonsum oder gänzlicher Verzicht sei demnach insbesondere bei Frauen mit einem höheren Schlaganfallrisiko verbunden.
Neurologe Grond: "Eine der wichtigsten Botschaften der neuen Studie lautet, dass
Kaffee
trinken auf keinen Fall das Schlaganfallrisiko erhöht, und ein regelmäßiger und moderater
Konsum sogar mit einem reduzierten Risiko assoziiert ist." Der DSG-Experte betont
jedoch, dass diese Beobachtungen nur für gesunde Menschen gelten. Ob auch Herzkranke
von moderatem Kaffeegenuss profitieren, müsse erst noch erforscht werden. "Was man
beim Koffein
diskutieren kann ist, dass der Abbau bei Schwangeren langsamer abläuft, deswegen
sollten Schwangere eine bestimmte Dosis nicht überschreiten", rät Engelhardt. Bei
einem Konsum von täglich 300 Milligramm seien Schwangere nicht beeinträchtigt.
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