Viermal mehr Alkoholtote als Verkehrstote in Deutschland

Über 15.000 Menschen erlagen 2010 alkoholbedingten Todesursachen. Damit starben über viermal mehr Menschen an Erkrankungen durch Alkohol als an Verkehrsunfällen, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Portals Bestattungen.de. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Alkoholtoten in Deutschland um 3,5 Prozent gestiegen. Auch die Anzahl junger Alkoholtoter wächst.

Bei der Untersuchung wurden die Todesfallstatistiken des Statistischen Bundesamtes ausgewertet. 2010 starben 15.031 Menschen durch alkoholbedingte Todesursachen. Die Zahl der Verkehrstoten betrug hingegen rund 3.650 und damit ein Viertel im Vergleich zur Anzahl der alkoholbedingten Todesfälle. "Die Dunkelziffer der Alkoholtoten dürfte deutlich höher sein, da Alkohol viele schwerwiegende Erkrankungen auslösen und verstärken kann", sagt Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf.

Häufigste alkoholbedingte Todesursache ist die alkoholische Leberzirrhose, 2010 verstarben daran 8.291 Menschen, gefolgt vom alkoholbedingten Abhängigkeitssyndrom mit 4.056 Todesfällen. "Alkohol ist eine tückische Droge. Alkoholische Getränke sind frei verfügbar und gehören oft zum guten Ton. Flatrate-Trinken und das sogenannte Koma-Saufen sind für manche ein regelrechter Freizeitsport. Wer nicht mittrinkt, riskiert sogar soziale Ausgrenzung", so Schaaf.

Gerade bei jungen Menschen steigen die Todesfälle durch Alkohol. Nach wie vor erliegen zwar überwiegend Menschen zwischen 50 und 65 Jahren alkoholbedingten Todesursachen, doch in der Gruppe der Menschen unter 30 Jahren erhöhte sich die Zahl der Alkoholtoten von 2009 zu 2010 um 12,7 Prozent. "Je jünger das Einstiegsalter, desto größer ist die Gefahr, an Alkoholsucht zu erkranken", sagt Ina Rath vom Suchthilfeverband Blaues Kreuz e.V. in Wuppertal.

Experten warnen vor der wachsenden Gefahr durch Alkohol. "Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg des Anteils junger Menschen in unseren Suchtberatungsstellen. Solange Erwachsene als Vorbilder die Risiken des Alkohols nicht deutlich vermitteln, wächst für Jugendliche die Gefahr ernster gesundheitlicher Schäden durch übermäßigen Alkoholkonsum", so Rath.

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Gesellschaft für Bestattungen und Vorsorge mbH
Artikel vom 9. Februar 2012

 

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