Kommentar: Rauchen soll teurer werden

Es ist absehbar, dass Deutschlands Raucher sich weiter warm anziehen müssen. Nach dem (löchrigen) Rauchverbot in Kneipen und öffentlichen Gebäuden setzt die Bundesregierung ihren Feldzug gegen das Qualmen fort. Und geht es nach der Drogenbeauftragten, wird diesmal dort angesetzt, wo es wirklich jedem weh tut: beim Geld.

Zigaretten sollen deutlich teurer werden, das ist das vorrangige Ziel. Raucher werden sich erneut gegängelt und bevormundet vorkommen, weil sie einmal mehr gezwungen werden sollen, sich das Qualmen abzugewöhnen. Mag sein, dass sie gefühlt sogar Recht haben. Doch mit Blick auf die Prävention ist das der richtige Weg: Obwohl es weniger geworden sind, greifen immer noch viel zu viele Jugendliche zur Zigarette. Um sie geht es doch primär, und sie reagieren aufgrund ihres geringen Einkommens besonders sensibel auf drastische Verteuerungen.

Bestes Beispiel sind die Alkopops: Seitdem die Schnapsmischungen besteuert werden und sich ihr Preis erhöht hat, sind die gefährlichen Mixed-Getränke unattraktiver geworden. Auch wenn der Trend zum Komatrinken dadurch nicht gebrochen werden konnte, die Maßnahme war richtig; sie ist ungleich effektiver gewesen als alle Appelle an die Vernunft des Einzelnen.

Die Drogenbeauftragte muss allerdings wissen: Will sie an der Tabaksteuerschraube drehen, legt sie sich mit dem Finanzminister an. Höhere Steuern heißt gleich weniger Raucher, und das bedeutet geringere Einnahmen für den Fiskus. Die Hoffnung für die Raucher hat deshalb einen Namen: Peer Steinbrück.

Lausitzer Rundschau
Artikel vom 9. Mai 2008

 

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