Kommentar zur Freigabe von Cannabis-Mitteln

In den USA leben zehntausende Aids- und Krebspatienten, die Cannabis-Präparate zur Schmerzstillung einnehmen. Mit einer entsprechenden Scheckkarte ausgestattet, dürfen sie sogar Marihuana anbauen und Auto fahren. In Deutschland scheint man dagegen Angst davor zu haben, Haschisch bei einer Freigabe von Cannabis-Medikamenten durch die Hintertür zu legalisieren. Zumal es Medizin-Experten gibt, die die Überlegenheit des natürlichen Präparats gegenüber dem Ersatzmittel bezweifeln.

Immer mehr junge Menschen kommen in Kontakt mit Haschisch und Marihuana. Die NRW-Landesregierung hat hier gerade einen härteren Kurs angekündigt und den geduldeten Besitz von weichen Drogen verringert. Da könnte eine Freigabe von Cannabis als Medikament das falsche politische und pädagogische Signal sein. Letztendlich dürften aber rigorosere Paragrafen wenig Linderung erzielen. Besser wäre eine gezieltere Aufklärung über die Folgen des Drogenkonsums - und eine behutsame Liberalisierung von Cannabis-Medikamenten für alle Menschen, die kein anderes Mittel gegen ihre schlimmen Schmerzen finden können.

Ein Kommentar von Martin Tochtrop

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Artikel vom 21. August 2007

 

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