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NRW-Innenminister Ralf Jäger fordert die Senkung der Promillegrenze für Radfahrer. "Die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit für Radfahrer muss von 1,6 auf 1,1 Promille gesenkt werden", sagte Jäger der Westfalenpost.
In NRW waren 2011 bereits 960 betrunkene Radfahrer an Unfällen mit Toten und Verletzten beteiligt. "Manche kommen mit dem Rad zur Party, weil sie glauben, sich dann betrinken zu können", kritisierte Jäger. "Betrunkene Radfahrer sind aber eine Gefahr für sich und andere. Damit muss Schluss sein. Von den 960 in schwere Unfälle verwickelten Radfahrer hatten 840 mehr als 1,1 Promille im Blut. Der höchste Wert lag bei 5,0 Promille.
Nach Erfahrungen der Polizei wissen viele Radfahrer nicht, dass sie bereits eine Strafanzeige wegen Trunkenheit riskieren, wenn sie mit 0,3 Promille in einen Unfall verwickelt werden. "Das gilt auch bei Ausfallerscheinungen wie Sturz oder Fahren in Schlangenlinien", warnte Jäger. Allein in Münster waren im letzten Jahr 234 betrunkene Radfahrer belangt worden - 224 hatten mehr als 1,1 Promille Alkohol im Blut. Im ersten Halbjahr 2012 wurden erneut mehr als 100 betrunkene Radfahrer in Münster erwischt.
Innenminister Jäger forderte deshalb einen Ordnungswidrigkeiten-Tatbestand bei niedrigen
Promillewerten.
Der Grenzwert von 0,5 Prozent gilt bisher nur bei Autofahrern. "Auch für Radfahrer
muss ein angemessener Wert festgeschrieben werden", drängte Jäger. "Radfahren unter
Alkoholeinfluss ist kein Kavaliersdelikt."
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