Schichtarbeit erhöht Fettsuchtrisiko

Menschen, die in Schichten arbeiten und zur falschen Zeit zu wenig Schlaf bekommen, verfügen laut Wissenschaftlern des Brigham and Women's Hospital über ein erhöhtes Risiko an Diabetes und Fettsucht zu erkranken. Das Team um Orfeu Buxton fordert in Science Translational Medicine mehr Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen von Schichtarbeit auf die Gesundheit der Menschen.

Gleicher Schlafrhythmus wichtig

Die Forscher analysierten die Lebensgewohnheiten von 21 Menschen inklusive Ernährungs- und Schlafgewohnheiten. Es zeigte sich, dass Veränderungen eines normalen Schlafrhythmus dazu führten, dass es dem Körper schwerer fiel, die Zuckerwerte zu kontrollieren. Einige der Teilnehmer wiesen innerhalb weniger Wochen bereits frühe Symptome von Diabetes auf. Schichtarbeit wurde bereits in der Vergangenheit mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang gebracht.

Für die aktuelle Studie wurde versucht, die Auswirkungen in einer kontrollierten Umgebung zu untersuchen. Die 21 Teilnehmer begannen mit zehn Stunden Schlaf pro Tag. In den nächsten drei Wochen wurden ihre Schlafgewohnheiten verändert und die innere Uhr gestört. Die Länge eines Tages wurde auf 28 Stunden ausgedehnt. Damit entstand ein Effekt, der damit verglichen werden kann, dass jemand permanent in der Luft ist und dauernd an einem Jet-Lag leidet.

Blutzuckerwerte deutlich erhöht

Den Teilnehmern wurden an diesen 28-Stunden-Tagen nur 6,5 Stunden Schlaf zugestanden. Das entsprach ungefähr 5,6 Stunden an einem normalen Tag. Das Licht wurde ebenfalls permanent gedämpft gehalten, um zu verhindern, dass sich die innere Uhr an die neuen Gegebenheiten anpassen kann. Während dieses Teils der Studie waren die Blutzuckerwerte deutlich erhöht und zwar direkt nach einer Mahlzeit und während der Phasen des Tages, an dem es nichts zu essen gab.

Die Forscher wiesen nach, dass drei der Teilnehmer über Zuckerwerte verfügten, die sogar so hoch blieben, als ihre Mahlzeiten als prä-diabetisch eingestuft worden waren. Das Risiko einer Gewichtszunahme bestand als der Körper wieder langsamer arbeitete. Bei den Teilnehmern wurde ein Absinken des Ruheumsatzes um acht Prozent nachgewiesen. Das entspricht einer Gewichtszunahme von 12,5 Pfund innerhalb eines einzigen Jahres.

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Artikel vom 13. April 2012

 

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