Weltdrogentag: Ländliche Entwicklung statt Drogenanbau

Zum heutigen Weltdrogentag kündigen Bundesminister Dr. Gerd Müller und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung an, ihr Engagement im Kampf gegen den weltweiten Drogenanbau weiter auszubauen. Der Weltdrogentag widmet sich 2015 der "alternativen Entwicklung", also der Förderung legaler Alternativen zum Drogenanbau. Mit dem globalen Projekt "Global Partnership on Drug Policies and Development" unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten will die Bundesregierung die Entwicklungspolitik in den Drogenanbauregionen in den Fokus stellen und vor Ort alternative Entwicklungen stärken.

Dr. Gerd Müller: "Deutschland ist eines der Hauptkonsumentenländer von illegalen Drogen aus Entwicklungsländern. Deswegen tragen wir Verantwortung dafür, dass diese Länder einen nachhaltigen Umgang mit der Drogenproblematik finden. Die Menschen dort brauchen dringend Alternativen. Auf meiner Reise nach Kolumbien habe ich mir selbst ein Bild davon gemacht. Im Zentrum des Drogenanbaus fördern wir Projekte, die Kleinbauern helfen, andere Einkommensquellen zu erschließen. Es geht um Kaffee und Kautschuk, statt Koka; es geht um nachhaltige Landwirtschaft und eine umfassende ländliche Entwicklung."

Marlene Mortler: Deutschland hat international eine Vorreiterrolle in der Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung der alternativen Entwicklung. Drogenpolitik ist auch Entwicklungspolitik! Mit dem unter meiner Schirmherrschaft stehenden Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit bauen wir unser Engagement nochmals deutlich aus. Wir wollen einkommensschwachen Bauern eine realistische Alternative zum Drogenanbau bieten. Dieser Ansatz muss international zu einem festen Bestandteil der Drogenpolitik werden. Hierfür setzen wir uns ein. Mit der Förderung der legalen Landwirtschaft wie in Kolumbien und in Myanmar schaffen wir eine wirkliche Alternative zur organisierten Drogenkriminalität.

Der Weltdrogenbericht 2015 der Vereinten Nationen macht deutlich: Das Engagement der Geberstaaten für Entwicklungsprojekte gegen die Drogenproblematik ist bislang relativ gering. Die Bundesregierung nutzt daher ihre G7-Präsidentschaft, um das Thema stärker auf die internationale Agenda zu setzen. So hat Marlene Mortler gestern in Berlin gemeinsam mit dem kolumbianischen Justizminister eine Veranstaltung im G7-Kreis eröffnet, in der es um die besondere Rolle von "alternativer Entwicklung" bei der Stabilisierung von Bürgerkriegsregionen ging. Der internationale Trend der Drogenpolitik zeigt: Immer mehr Länder setzen auf Entwicklung und Gesundheit statt einseitig auf Repression. Deutschland ist hier Vorreiter einer modernen Drogenpolitik.

Die Bundesregierung engagiert sich seit rund drei Jahrzehnten für eine entwicklungsorientierte Drogenpolitik in den Ursprungsländern illegaler Drogen. Gemeinsam mit dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) fördert das BMZ beispielsweise in Peru und Bolivien die legale Kakao- und Kaffeewirtschaft. In Myanmar erhalten verarmte Schlafmohnbauern Einkommensalternativen durch Gemüseanbau und Viehhaltung. Dieses Engagement wird durch die "Global Partnership on Drug Policies and Development" ausgebaut und der Kreis der Partnerländer erweitert. Die aus dem Projekt gewonnenen Erfahrungen sollen in die Sonderversammlung der VN-Generalversammlung zum Weltdrogenproblem (UNGASS) einfließen. Dieser findet im kommenden Jahr in New York statt.

Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Artikel vom 26. Juni 2015

 

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