Alice-im-Wunderland-Syndrom

Als Alice-im-Wunderland-Syndrom wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der Patienten

  • sich selbst und/oder
  • ihre Umgebung verändert wahrnehmen.

Diese Veränderungen beinhalten sowohl Micropsia und Macropsia (alles erscheint verkleinert oder vergrößert), als auch verändertes Hören, veränderte Tastwahrnehmungen und verändertes Zeitempfinden. Als Ursache werden Migräne-Anfälle, Epilepsie, der Epstein-Barr-Virus und Drogen genannt.

Das Syndrom wurde nach dem Kinderbuch Alice im Wunderland von Lewis Carroll benannt; in einer der bekanntesten Sequenzen des Buches verändert Alice ihre Größe, indem sie Stücke von verschiedenen Seiten eines Pilzes abbeißt. Caroll litt selbst unter Migräne, inwieweit seine Erfahrungen mit dem Leiden als Inspiration für diese und ähnliche Szenen diente, ist unklar.

Es ist besonders häufig bei Kindern zu finden. Eine Migräneattacke verläuft bei Kindern meist anders als bei erwachsenen Personen. Sie hören dann plötzlich mit den eben verrichteten Tätigkeiten auf, ziehen sich zurück oder äußern den Wunsch zu schlafen und weisen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, im Gegensatz zu erwachsenen Personen häufig beidseitige Kopfschmerzen, Licht- Geruchs- und Geräuschepfindlichkeit, Schwindelattacken, Blässe, Verwirrtheit, Müdigkeit und starke Bauchschmerzen auf. Die Attacken sind oft kürzer und können zudem völlig schmerzfrei sein, wobei jedoch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- u. Geräuschempfindlichkeit stärker ausgeprägt sind. Dabei kann es zu neurologischen Ausfällen kommen, so dass das betroffene Kind anfängt zu halluzinieren. Es nimmt seinen Körper als größer oder kleiner war und/oder fängt an, "phantastische Bilder zu sehen".

Literatur

  • Podoll K. Ebel H. Robinson D. Nicola U. Obligatory and Facultative symptoms of the Alice in Wonderland syndrom Minerva Med 2002 Aug, 93 (4) 287-93 Artikel in italienisch
  • Lippman CW: Certain hallucinations peculiar to migraine.J Nerv Ment Dis 1952; 346-351
  • Todd J.: The syndrome of Alice in Wonderland. Can Med Assoc J 1955; 73: 701-704.

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