Alkohol-Missbrauch kostet Deutschland 20 Mrd. Euro jährlich

Alkoholassoziierte Krankheiten kosten Deutschland rund 20 Mrd. Euro pro Jahr. Der Ressourcenverlust durch vorzeitigen Tod - jährlich sterben 42.000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums - beträgt rund sieben Mrd. Euro. Etwa gleich hoch sind die Aufwendungen für Behandlung und Betreuung. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Freien Universität Berlin hervor.

Der Gesamtverlust von gut 20 Mrd. Euro ergibt sich laut Studienautoren Kerstin Horch und Echardt Bergmann aus den direkten und indirekten Kosten. Zum direkten Ressourcenverbrauch (knapp 7,9 Mrd. Euro) tragen hauptsächlich stationäre und ambulante Behandlungen und Rehabilitation sowie Vorbeugung und Betreuung bei. Hinzu kommen die Kosten, die z.B. durch Arbeitsunfälle, Sachschäden und Krankentransporte entstehen. Der direkte Ressourcenverlust von über zwölf Mrd. Euro wird vor allem durch den Arbeitsausfall, die Frühberentung und den Tod Erwerbstätiger bestimmt.

Den Hauptanteil der Kosten verursachen Männer, da sie häufiger als Frauen zu riskantem Alkoholkonsum neigen und gleichzeitig ein höheres Durchschnittseinkommen erwirtschaften. Auch bei den direkten Kosten der Rehabilitation verbuchen Männer den Hauptanteil: Männer sind durchschnittlich 14 Tage länger als Frauen in der Entwöhnungsbehandlung. Weiters zeigen die Auswertungen über Mortalität und Morbitität, dass Alkohol in riskanten bzw. gefährlichen Mengen vor allem in mittleren Lebensjahren konsumiert wird. Nach sozialen Schichten konnten Horch und Bergmann zwar nicht unterscheiden, entsprechend dem Ressourcenverbrauch verursacht der besser verdienende Alkoholiker deutlich höhere ökonomische Belastungen als der "arme Schlucker".

Artikel vom 8. Mai 2003

 

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