Jugendforscher Hurrelmann lehnt Einsatz von Jugendlichen als Testkäufer ab

Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat begrüßt, dass Familienministerin Ursula von der Leyen die geplante Novellierung des Jugendschutzgesetzes, wonach Jugendliche als Testkäufer eingesetzt werden sollen, zurückgezogen hat.

Es sei "aus entwicklungspsychologischen, ethischen und pädagogischen Gründen nicht zu befürworten", dass Jugendliche zu solchen Maßnahmen herangezogen würden, sagte der Soziologie-Professor von der Universität Bielefeld dem "Tagesspiegel". Man dürfe Kinder nicht per Gesetz zu Taten anhalten, die auf eine Gesetzeswidrigkeit, begangen durch die Verkäufer, hinausliefen, sagte Hurrelmann.

Das Jugendschutzgesetz biete in seiner jetzigen Form eine gute und ausreichende Grundlage, Fehlverhalten zu ahnden. "Es wird nur nicht umgesetzt. Das aber ist die Aufgabe von Polizei und Jugendämtern", sagte Hurrelmann. Dass die, die geschützt werden sollen, per Gesetz zu Ermittlern und Anklägern gemacht werden sollten, sei "eine verkehrte Symbolik". Vielmehr müsse "durch eine gute Kampagne all jenen Verkäufern ein schlechtes Gewissen gemacht werden, die sich von Jugendlichen noch nicht den Ausweis zeigen lassen, wenn sie Alkohol oder Zigaretten kaufen wollen", sagte der Wissenschaftler.

Der Tagesspiegel
Artikel vom 15. Oktober 2007

 

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