Kommentar zu Drogen in Afghanistan

Der Anbau von Opium in Afghanistan ist zwar zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen, bleibt aber dennoch ein zentrales Dilemma für das Land und für die westlichen Truppen. Fakt ist, dass viele Bauern ihren Lebensunterhalt mit dem Opiumverkauf verdienen, dass sie fast alle Heroinsüchtigen der Erde mit Stoff versorgen und die Taliban und ihre Verbrechen mitfinanzieren. Jüngstes Beispiel ist der Anschlag auf den Vizechef des Geheimdienstes.

Dass die ISAF-Truppen kaum Anbauflächen zerstört und die Ernte, wenn überhaupt, nur stichprobenartig beschlagnahmt haben, verdeutlicht eines: Die internationale Politik hat sich dieses heiklen Problems nicht angenommen. Da erscheint es wie eine glückliche Fügung, dass sich wegen steigender Preise der Anbau von Lebensmitteln für einige afghanische Bauern mehr rentierte als die Kultivierung des Opiums.

Die bisher verfolgte Strategie der Streitkräfte war zu Recht, die Taliban und deren Ausbildungslager zu bekämpfen und gleichzeitig das Vertrauen des armen afghanischen Volkes zu gewinnen. Deshalb ist das oberste Gebot am Hindukusch, für Sicherheit und Stabilität zu sorgen, die Infrastruktur weiter aufzubauen und die Taliban zu besiegen. Dann könnte für die Bauern die Zeit reif sein für eine ertragreiche und legale Landwirtschaft - ohne den Druck, den Terrorismus der Taliban finanzieren zu müssen.

Neue Osnabrücker Zeitung
Artikel vom 2. September 2009

 

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