Rauchen verdoppelt das Risiko vom posttraumatischem Stress

Raucher leiden zwei Mal so wahrscheinlich ein posttraumatisches Stresssyndrom (PTSD) als Nichtraucher. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Harvard School of Public Health gekommen, an der Zwillinge teilnahmen, die als Soldaten dienten.

Es wird geschätzt, dass mach einem schweren Trauma rund ein Drittel der Menschen an einem posttraumatischem Stresssyndrom leiden. Dabei handelt es sich um eine Geisteskrankheit, die durch Angstgefühle, erneutem Durchleben der Stresssituationen und Panikattacken gekennzeichnet ist. Nikotinabhängigkeit wurde bereits in der Vergangenheit mit PTSD in Zusammenhang gebracht. Die genaue Beschaffenheit dieses Zusammenhanges war bisher jedoch unbekannt. Die aktuelle Studie belegt, dass Rauchen zu den entscheidenden Risikofaktoren gehört, die Menschen für PTSD prädisponieren. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in den Archives of General Psychiatry veröffentlicht.

Das Team um Karestan Koenen untersuchte die Gesundheitsakten on 6.744 männlichen Zwillingspaaren, die während des Vietnamkrieges in den amerikanischen Streitkräften dienten. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer handelte es sich um eineiige Zwillinge. Gemeinsame genetische Faktoren erklärten eine Überschneidung von 63 Prozent bei der Nikotinabhängigkeit und PTSD. Laut Koenen könnte manche Gene, die das PTSD Risiko beeinflussen auch das Risiko für eine Nikotinabhängigkeit beeinflussen. Eine ähnliche Wechselwirkung sei auch in umgekehrter Richtung denkbar. Die Analyse ergab, dass rauchende Soldaten, die einer traumatischen Erfahrung ausgesetzt waren, über ein doppelt so hohes PTSD Risiko verfügten.

Koenen erklärte gegenüber New Scientist, dass Nikotin einige der gleichen neurobiologischen Bahnen stimuliert, die auch mit Stress und Sucht in Verbindung stehen. Rauchen könnte daher diese Bahnen sensibilisieren. Aus diesem Grund könnte ein folgender schwerer Stress das PTSD Risiko erhöhen. Die Wissenschafterin kann derzeit keine Angaben dazu machen, ob eine Änderung der Rauchgewohnheiten das erhöhte Risiko wettmacht. Zusätzlich zeigte sich, dass Menschen nach einer traumatischen Erfahrung mit oder ohne PTSD eher dazu neigten, mit dem Rauchen anzufangen.

Artikel vom 9. November 2005

 

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