Fettsucht: Indiens Wirtschaftswachstum in Gefahr

Wissenschaftler warnen vor einer Epidemie chronischer Krankheiten.

Indiens anhaltendes Wirtschaftswachstum ist in Gefahr, wenn nicht schnell Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der rasch wachsenden Bevölkerung ergriffen werden. Wissenschaftler des Sangath Centre sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das Land sich am Anfang einer Epidemie chronischer Krankheiten befindet.

Betroffen sind sowohl Reiche als auch Arme. Die Wissenschaftler fordern, dass bis 2020 ein flächendeckendes staatliches Gesundheitssystem eingeführt wird. Der aktuelle Befund stammt aus einer Reihe von Studien, die in The Lancet veröffentlicht wurden.

Zunahme von Fettsucht und Diabetes

"Rasch ansteigener sozio-ökonomischer Status steht in Indien in Zusammenhang mit dem Rückgang körperlicher Aktivitäten und einer Zunahme von Fettsucht und Diabetes." Zu diesem Ergebnis kommt das Team um Vikram Patel vom Sangath Centre. Die indische Bevölkerung wird immer reicher, immer unsportlicher und verwöhnt sich zunehmend mit fettreicher Ernährung. Das Verletzungsrisiko steigt durch häufigeres und rascheres Fahren auf den gefährlichen Straßen. Vielfach stehen die Lenker der Fahrzeuge unter Alkoholeinfluss.

Das jetzt sichtbar werdende Muster ist laut Patel durch das Annehmen ungesunder Angewohnheiten am Anfang einer sozio-ökonomischen Entwicklung zu charakterisieren. Die Wissenschaftler argumentieren allgemein, dass dieses Problem nur durch eine bessere Bildung bewältigt werden kann. Schlechte Gewohnheiten verschwinden erst dann wieder, wenn sich die Menschen der Gefahren für ihre Gesundheit bewusst werden.

Ärztliche Versorgung kostet

Der allgemeine Befund ist laut BBC, dass die Armen am anfälligsten für Krankheiten sind. Erschwert wird diese Situation dadurch, dass sie für die ärztliche Versorgung zahlen müssen. Die Gesundheitsversorgung hinkt deutlich hinter dem zunehmenden Reichtum hinter her. Es sei auch entscheidend, dass Schritte zur Prävention von Krankheiten gesetzt werden.

Dazu gehören vor allem Erkrankungen des Herzens, der Atemwege, Krebs und Diabetes. Die Finanzierung könnte laut den Wissenschaftlern durch eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben und der Einführung neuer Steuern für Tabakwaren, Alkohol und ungesunde Nahrungsmittel erfolgen.

Artikel vom 12. Januar 2011

 

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