Botellón

Als Botellón [] (span. ?große Flasche?), Botelleo [], Botellona [] (Plural: Botellones) oder auch Borrachera [] wird in Spanien ein etwa Anfang bis Mitte der 1990er Jahre aufgekommener Brauch Jugendlicher und junger Erwachsener bezeichnet, die sich vornehmlich abends an den Wochenenden zum gemeinsamen Alkoholkonsum und Feiern an öffentlichen Plätzen versammeln. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Art des Alkoholkonsums, der vorzugsweise aus großen selbstgemixten 1- oder 1,5-Liter-Flaschen erfolgt, die sich die Teilnehmer von Botellones in Geschäften selbst kaufen. Der Botellón bildet meist den Auftakt für die Abende am Wochenende.

Seit etwa 2002 sind sogenannte Macrobotellones bekannt, bei denen sich teilweise tausende Teilnehmer vor allem in den großen spanischen Städten versammeln. Diese Macrobotellones werden meist über Webseiten, E-Mail oder SMS oft spontan organisiert und haben sich mittlerweile zu einer Art Wettbewerb zwischen den Jugendlichen spanischer Städte entwickelt. Ziel der unbekannten Organisatoren ist, dabei eine möglichst große Menschenmenge spontan zusammenzuführen. Zu einem der größten Macrobotellones in Spanien kamen im März 2004 in Sevilla etwa 70.000 Personen zusammen.

Kontroversen

Spanien

Ob das Trinken auf Straßen erlaubt ist oder nicht, wird in Spanien von den Autonomen Gemeinschaften festgelegt. Am häufigsten sind die Botellóne im Süden, wo es das ganze Jahr warm genug ist, um sich draußen zu treffen. Am Südzipfel Spaniens, in Andalusien wurden die Botellones jedoch im Dezember 2006 verboten.

Schweiz

Im Sommer 2008 sorgten Berichte über Massenbesäufnisse in mehreren Schweizer Städten für Aufsehen. In Genf verhinderte die Polizei ein zweites Botellón, nachdem beim ersten Mal riesige Abfallberge zurückgeblieben waren. Inzwischen toleriert die Stadt Genf das kollektive Betrinken unter der Bedingung, dass die Initianten die Sicherheit und die Sauberkeit nach dem Fest garantieren. Im Gegenzug stellt die Stadt Toiletten zur Verfügung.

In Zürich hatte ein 17-jähriger Jugendlicher über die Internetplattform Facebook für den 29. August 2008 zu einem Botellón eingeladen, woraufhin innerhalb weniger Tage rund 1'800 ihre Teilnahme zugesagt hatten. Erst nach massivem öffentlichen Druck hatte der Initiator den Aufruf wieder zurückgezogen. Allerdings nahm die Sache eine Eigendynamik an und einen Tag vor dem Botellón hatten, nicht zuletzt aufgrund der intensiven Berichterstattund der Medien, über 7'000 Teilnehmer zugesagt.

Am nicht bewilligten Massenbesäufnis nahmen am Abend des 29. Augustes laut Angaben der Stadtpolizei und Schutz und Rettung Zürich schließlich rund 2'000 meist Jugendliche teil. Laut Schutz und Rettung Zürich sei mit zunehmendem Alkoholkonsum die Aggressivität gestiegen und es sei zu mehreren tätlichen Auseinandersetzungen gekommen. Vereinzelt seien auch Sanitäter angegriffen worden. Insgesamt mussten zehn Personen mit unterschiedlichen Verletzungen und Symptomen von Alkohol- und Drogenvergiftung in die umliegenden Spitäler eingeliefert werden. Ebenfalls kam es zu verschiedenen Vandalenakten. So wurden die meisten der Aballcontainer, die auf dem Areal verteilt waren, von Teilnehmern umgekippt. Das Massenbesäufnis hinterließ auf der Zürcher Blatterwiese sechs Tonnen Abfall. Auch in den umliegenden Quartierstraßen waren beträchtliche Abfallmengen zu entsorgen. Die mit Glassplitter übersähte und teilweise mit Erbrochenem verschmutzte Wiese an der Seepromenade musste in der Folge für die Bevölkerung gesperrt werden.

Quellen

Siehe auch


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