Gen-Koka-Strauch liefert acht Mal soviel Koks

Die kolumbianische Polizei hat einen neuen genetisch veränderten Kokastrauch entdeckt, der bis zu acht Mal so viel Kokain wie die herkömmliche Pflanze produziert. Der Kokastrauch, der in einem Drogen-Polizeidossier erwähnt wird, zeugt nach Angaben der Financial Times davon, dass die kolumbianische Drogenmafia weiterhin stark am US-Markt wirkt.

"Auf der Suche nach immer größeren Profiten haben die Drogenbarone nun auch die Welt der genetisch veränderten Pflanzen für sich entdeckt", so das Dossier, das von der neuen Kokapflanze in der verlassenen Sierra Nevada im Norden von Kolumbien berichtet. Derzeit versucht die kolumbianische Regierung unter Präsident Alvaro Uribe mithilfe von Herbiziden illegale Drogenplantagen aus der Luft zu vernichten. Tatsächlich ist die kultivierte Anbaufläche seit 2000 um mehr als die Hälfte reduziert worden, behauptet zumindest die kolumbianische Regierung. Dennoch scheint der Ertrag pro Quadratmeter weiter im Steigen zu sein.

Der neue Kokastrauch wächst bis zu drei Meter hoch und ist damit mindestens doppelt so groß wie der herkömmliche. Die Größe und Stärke dieses Strauches mache ihn gegen Herbizide wesentlich resistenter, berichtet die Financial Times. "Der neue Kokastrauch scheint sozusagen das Resultat eines Pilotprojektes zu sein", meint ein Beamter der Drogenpolizei. Besonders irritierend finden die Drogenfahnder den hohen Gehalt an Koka-Alkaloiden für die Herstellung von Kokain. "Wenn eine große Menge dieser Pflanzen tatsächlich zum Anbau kommt, sind die derzeit eingesetzten Mittel nicht geeignet, um diese zu bekämpfen", sind sich die Behörden einig.

Kokasträuche werden in Kolumbien von normalen Kleinbauern geerntet, die die Blätter an Militärs oder Paramilitärs verkaufen. Diese verarbeiten in geheimen zum Teil gut versteckten Labors die Blätter zu einer Paste.
Artikel vom 8. Dezember 2004

 

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