Tabakriesen kämpfen gegen Rauchergesetze

Die weltweiten Bemühungen die Raucherzahlen zu senken, sind der Tabakindustrie ein Dorn im Auge. Unternehmen wie Philip Morris International oder British American Tobacco sind deshalb in unterschiedlichen Ländern aktiv und versuchen so, auf die Gesetzgebung und Regulierung einzuwirken, berichtet die New York Times.

Im Moment gehe man zum Beispiel gegen Werbebeschränkungen in Großbritannien, größere Warnhinweise in Südafrika und höhere Steuern auf den Philippinen und in Mexiko vor. Die Unternehmen sollen dabei Milliardenbeträge in Lobbying investieren. Mit einer Klage gegen den Staat Uruguay geht Philip Morris International nun noch einen Schritt weiter.

Einschüchterungsversuch

Grund für die Klage sind laut einem Sprecher des Tabakkonzerns die "exzessiven" Regulierungsmaßnahmen in Uruguay. Das Gesetz legt beispielsweise die Mindestgröße der Warnhinweise auf 80 Prozent der Schachtel fest und beschränkt jeden Hersteller auf lediglich ein Packungsdesign. Kritiker sehen in der Klage jedoch lediglich einen Einschüchterungsversuch. "Sie benutzen den Prozess um ärmere Länder einzuschüchtern", so Douglas Bettcher, Leiter der Tobacco Free Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Tatsächlich macht das Bruttoinlandsprodukt Uruguays lediglich die Hälfte des jährlichen Umsatzes von Philip Morris International aus, der bei 66 Mrd. Dollar liegt. Entwicklungsländer seien für die Tabakkonzerne heute besonders wichtig, so Bettcher weiter. Dort versuche man neue Kunden zu finden, um die Europäer und Amerikaner auszugleichen, die das Rauchen aufgeben oder an den Folgen des Rauchens sterben.

Artikel vom 15. November 2010

 

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