Alkoholpräventivprogramm

Ein Alkoholpräventionsprogramm ist eine Maßnahme auf betrieblicher Ebene, die zum Ziel hat, den Alkoholkonsum der Belegschaft zu minimieren. Anfang der 70er Jahre wurden in der Bundesrepublik Deutschland Alkoholprobleme am Arbeitsplatz von einigen wenigen Betrieben in ernsthaftem Umfang diskutiert und erstmals betriebliche Maßnahmen zur Abhilfe ergriffen.

Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt. Nicht nur auf Betriebsfeiern ist es selbstverständlich, alkoholische Getränke zu servieren
Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt. Nicht nur auf Betriebsfeiern ist es selbstverständlich, alkoholische Getränke zu servieren

Als Betriebe der ersten Stunde sind hierbei u.a. die Firmen BASF, Bayer, Mannesmann, Thyssen und Voith zu nennen. Waren es 1978 noch unter 20 Betriebe, die mit einem Alkoholpräventionsprogramm aufwarten konnten, so waren es 1993, nach unterschiedlichen Schätzungen, bereits zwischen 800 - 2.000 Betriebe und Verwaltungen, die solche Programme mit unterschiedlichen Ansätzen und Reichweiten aufgebaut bzw. weiterentwickelt hatten. Im Gegensatz zu den Großbetrieben, zog der öffentliche Dienst und der Dienstleistungssektor beim Aufbau von Programmen mit einer ca. 10-jährigen Verspätung nach. Klein- und Mittelbetriebe kennen solche Programme kaum.

Vorgehen

Der Aufbau eines innerbetrieblichen Alkoholpräventionsprogrammes gliedert sich in drei Ebenen, die jedoch in der Fachliteratur unterschiedlich differenziert werden.

Ebene 1: Primärprävention

Ziel: Verhinderung des Alkoholmißbrauchs und der Alkoholabhängigkeit von vornherein, durch Sensibilisierung. Anzusprechender Personenkreis: Alle Mitarbeiter (insb. die 'Normalkonsumenten').

Ebene 2: Sekundärprävention

Ziele: Früherkennung von Alkoholabhängigen und Mißbrauchtreibenden. Krankheitseinsicht bei Betroffenen zu verstärken, um somit frühe Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können.

Anzusprechender Personenkreis: Alkoholabhängige, Alkoholmißbrauch Treibende, Gefährdete, Führungskräfte.

Ebene 3: Tertiärprävention

Ziele: Wiedereingliederung therapierter Mitarbeiter und Nachsorgemaßnahmen, um Rückfälle zu verhindern. Anzusprechender Personenkreis: trockene Alkoholiker, Führungskräfte, sonstige Arbeitnehmer.


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