Nasenspray statt Injektion für Überdosispatienten

Forscher der Norwegian University of Science and Technology haben ein Nasenspray für die Behandlung von Drogenüberdosis-Patienten entwickelt. Ab 2015 soll das Spray bereits bei 260 Überdosisfällen in Oslo und Trondheim getestet werden. "Es sterben in Norwegen mehr Menschen aufgrund einer Drogenüberdosis als aufgrund von Autounfällen", sagt Forscher Arne Skulberg.

Für Polizei, Security und Sanitäter

Die Forscher hoffen, dass der Nasenspray in Zukunft an Süchtige, Polizei, Security-Mitarbeiter und Rettungssanitäter ausgehändigt wird, um damit künftig mehr Leben retten zu können. Heute behandeln Sanitäter die Überdosisfälle mit einer intramuskulären Injektion beziehungsweise einer Venen-Injektion. Nicht alle Drogensüchtigen sind auch im Stande, ihren Freunden eine Mund-zu-Mund-Beatmung zu verabreichen.

Auch Sicherheitsleute, Verwandte oder Angestellte eines Obdachlosenheims fühlen sich nicht immer fähig, Injektionen oder eine Mund-zu-Mund-Beatmung zu applizieren. "Mit diesem Nasenspray jedoch kann jeder einfach und effektiv helfen", so Skulberg. Die Injektionsnadeln der Rettungskräfte stellen bislang auch ein großes Blutverschmutzungsrisiko für die Hilfskräfte dar. "Mit dem Spray ist einfach weniger Blut im Spiel, was das Risiko einer Kontaminierung minimiert", so Skulberg.

Wirkstoff Naloxon wird eingesetzt

Der Wirkstoff Naloxon der Nasensprays ist derselbe, der bei Injektionen verwendet wird. Die richtige Dosis für das Spray ist aber oft ein Problem. In den geplanten Tests werden Sanitäter sowohl mit Injektionen als auch mit Nasensprays ausgerüstet, um Überdosispatienten zu behandeln. Dabei wird nur ein Gerät wirklich den Wirkstoff enthalten. Es soll erforscht werden, wie lange es benötigt, dass die Überdosispatienten ihren ersten Atemzug machen, wann sie ihre Augen bewegen und wann sie sich beginnen wieder zu bewegen.

Artikel vom 29. Oktober 2014

 

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