Junkie

Als Junkie (von engl. junk = Müll, Abfall) bezeichnet man in der Umgangssprache einen Menschen, der im fortgeschrittenen Stadium drogenabhängig ist. Dabei werden mit diesem Begriff weniger die sozial unauffälligen Süchtigen bezeichnet, sondern jene, die bereits stark von ihrer Sucht gezeichnet sind.

Das typische Erscheinungsbild eines Junkies ist geprägt von starker Gewichtsabnahme, oft begleitet von Verwahrlosung des äußeren Erscheinungsbildes und der inneren Gefühls- und Gedankenwelt, was auf der permanenten Belastung durch die Drogen beruht, da diese ausnahmlos immer die Physis und gleichzeitig die Psyche beeinflussen.

Die dominierende Motivation des Junkies ist die Beschaffung der Droge (meist Heroin oder das aus dem Kokain gewonnene Crack). Um das Geld dafür aufzubringen, ist ein Junkie oft gezwungen, Straftaten zu begehen (Beschaffungskriminalität) oder sich zu prostituieren. Die Folgen davon sind zunehmende soziale Entwurzelung. Viele Junkies verkehren nur noch in der Drogenszene. Die Meisten leiden unter gravierenden gesundheitlichen Problemen, angefangen von Abszessen der Einstichstellen der Kanülen, mit denen das Heroin verabreicht wird, bis hin zu schweren Infektionen (Hepatitis, AIDS). Die Infektionen werden oft durch Geschlechtsverkehr mit Infizierten übertragen, da auf Grund der hohen Prostitutionsrate in diesen Szenen das Infektionsrisko auch entsprechend hoch ist. Andernfalls ist eine Infektion auch durch die gemeinsame Nutzung von Utensilien mit anderen Junkies, wie z.B. selbe Injektionsnadeln, auch stark vorkommend.

Das Ende eines Lebens als Junkie endet meist mit dem Tod in jungen bis mittleren Jahren, entweder durch eine Überdosis oder durch Krankheit. Es schaffen nur wenige Betroffene eine vollständige Resozialisierung, da sie sehr lange Zeit von der Gesellschaft abgekapselt leben und daher eine erneute Eingliederung nur bedingt erfolgen kann. Hierzu sind in den meisten Fällen Entzugstherapien nötig, die oft über mehrere Jahre hinweg dauern, wonach eine Rückfälligkeit des Patienten nicht ausgeschlossen ist. Dem Patienten muss das gesunde Denken und die Zugehörigkeit zur Gesellschaft erneut beigebracht bzw. gezeigt werden. Unter dem Begriff der Zugehörigkeit verbergen sich unabdingbare Merkmale des zwischenmenschlichen Zusammenlebens, wie z.B. Verantwortung, Vertrauen, Gewissenhaftigkeit und vor allem die Einsicht, das Drogen im Allgemeinen schlecht sind und mitunter die Ursache für das bisherige Leiden.

Literatur

  • van Treeck, Bernhard: Drogen- und Suchtlexikon, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2003, ISBN 3-89602-
  • van Treeck, Bernhard: Drogen, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2003, ISBN 3-89602-420-5

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