Meerträubel

Die Meerträubel (Ephedra) bilden eine Gattung holziger Pflanzen aus der Familie der Meerträubelgewächse (Ephedraceae). Sie werden zu den Nacktsamern gerechnet, ihre Samenanlagen sind also nicht von Fruchtblättern geschützt. Neben Ephedra gibt es nur zwei weitere rezente Taxa (Gnetum und Welwitschia) in ihrer Verwandtschaft. Diese Gattung mit etwa 35 Arten ist die einzige der Familie der Meerträubelgewächse (Ephedraceae).

Ephedra distachya
Ephedra distachya

Diese Rutensträucher haben ihre Heimat in Trockengebieten, das Areal ist disjunkt. Man findet sie vom Amurgebiet über Arabien bis nach Portugal, aber auch in Nordafrika, den Kanaren, Teilen der USA, Mexiko und Südamerikas. Der wissenschaftliche Name ist geprägt worden vom dem antiken griechischen Autor Dioskurides. Hierbei ist jedoch nicht klar, ob dieser tatsächlich Ephedra oder nicht doch einen Schachtelhalm meinte. Ephedra wird häufig mit Schachtelhalmen oder auch mit Ginsterarten verwechselt.

Ephedra-Arten enthalten herzkreislaufwirksame Alkaloide. Das bekannteste, das Ephedrin, sowie Norephedrin und N-Methylephedrin wirken amphetaminähnlich und hat deshalb ein ähnliches Abhängigkeitspotenzial wie Amphetamine. Die chemische Struktur dieser Phenylethylamine ähnelt der des Adrenalins. Der Wirkstoffgehalt ist von Pflanze zu Pflanze, aber auch schon von einer Jahreszeit zur anderen unterschiedlich. Die Pflanzen dürfen nicht verkauft werden, wenn sie als Lebensmittel bezeichnet werden und ihnen eine medizinische Wirkung zugeschrieben wird. Als Tee, dem man keine medizinische Wirkung zuschreibt, darf er (im Gegensatz zum verschreibungspflichtigen Ephedrin) in der Apotheke gekauft werden. Der Apotheker ist dabei verpflichtet, sich über die Vertrauenswürdigkeit des Kunden ein Bild zu machen, wie auch immer das dann aussehen mag.

"Mormonentee" ist ein Aufguss aus den Blättern des Strauches Ephedra nevadensis, der mit einem Säuerungsmittel wie Zitronensaft aufgegossen eine erhebliche Menge an Ephedrin aufweist. Der Name stammt von dem ehemaligen Gebrauch unter Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (oft "Mormonen" genannt), denen der Genuss von Kaffee verboten ist - inzwischen allerdings auch dieser Tee.

Ephedrae herba ist ein nach dem Deutschen Arzneibuch hergestelltes Produkt, das als Ephedrae herba conc. verkauft wird und einen Gehalt von 1,24% an Gesamtalkaloiden aufweist. Es ist apothekenpflichtig und wird aus der Ephedra hergestellt. Bekannt waren die Wirkung des Ephedrin bereits im alten China, wo es als Hustenmittel und Stärkungsmittel, insbesondere aber auch für die Leistungssteigerung von Sklaven benutzt wurde. In Europa wurde es erstmals 1557 im Kräuterbuch von Adam Lonitzer erwähnt.

Gesundheitsgefahr

Vor dem Verzehr von als Arzneimittel nicht zugelassenen Ephedra-Produkten wird gewarnt. Es fehlt eine sorgfältige Überprüfung, die für Produkte mit Ephedrin eigentlich notwendig ist. Bei unkontrollierter Einnahme kann es zu schweren Gesundheitsschäden bis hin zum Tod kommen.


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