Drogenmissbrauch: Prominente werden zu nachsichtig behandelt

Ob Paris Hilton, Lindsay Lohan oder Pete Doherty - Prominente und ihre Drogeneskapaden schaffen es regelmäßig weltweit in die Medien. Für Philip Emafo, Präsident des International Narcotics Control Board (INCB), wird mit den Stars in der Öffentlichkeit jedoch viel zu nachlässig umgegangen.

"Prominente sind oft in illegalen Drogenhandel oder Drogenmissbrauch verwickelt und das wird verherrlicht", kritisiert Emafo im jährlichen Drogen-Report der INCB. "Wenn sie tatsächlich eine Straftat begangen haben, müssen sie auch dafür zur Verantwortung gezogen werden."

Gerade junge Menschen würden durch die nachsichtige Behandlung der Stars negativ beeinflusst. "Jugendliche suchen natürlich nach Vorbildern, deshalb ist der Umgang mit dem Thema in der Öffentlichkeit entscheidend", bestätigt Michael Dressel, Sucht- und Drogenkoordinator der Stadt Wien. "Ich glaube allerdings auch, dass Jugendliche kritisch sind und sehr gut differenzieren können", so Dressel. Auch der mediale Umgang mit dem Thema sei heute bereits viel kritischer als noch vor Jahren.

Emafo kritisiert in seinem Report weiters die Strategien vieler Regierungen im Kampf gegen Drogen. Zu oft würden zwar kleine Straßendealer bekämpft, aber große kriminelle Banden außer Acht gelassen. In Afghanistan würde weltweit immer noch der Löwenanteil der Drogen hergestellt, schlägt das INCB Alarm. 93 Prozent der Opiumproduktion findet dort statt.

Artikel vom 5. März 2008

 

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