Rentner werden leichter rauchfrei

Mit dem Pensionsantritt bietet sich für Raucher eine erfolgversprechende Chance ihr Laster aufzugeben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Peninsula Medical School, die 1.712 Raucher über sechs Jahre begleitete.

Die Erfolgsrate bei Menschen, die sich kürzlich zur Ruhe gesetzt hatten, lag deutlich höher als bei Rauchern, die noch arbeiteten. Der Ruhestand mache es einfacher, auch andere große Umstellungen im Lebensstil umzusetzen. "Das entspricht nicht meiner Erfahrung", zweifelt Pal Bölcskei vom Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung in München.

"Die Gründe, warum Menschen im Pensionsalter aufhören zu rauchen, sind wachsende gesundheitliche Probleme, mit denen sie konfrontiert sind", so der Mediziner. Bei älteren Patienten würden Ärzte in ihren Appellen gegen das Rauchen immer vehementer und die Menschen einsichtiger. "Unserer Erfahrungen nach funktioniert die Raucherberatung in Betrieben sogar besonders effektiv", ergänzt Bölcskei. Tatsächlich gäbe es aber Lebensphasen, in denen das Aufhören häufig gelinge, so Bölcskei. "Menschen mit kleinen Kindern verhalten sich immer disziplinierter und rauchen nur draußen. Diese Selbstdisziplinierung ist meiner Meinung nach der erste Schritt zum Aufhören. Alleinstehende hingegen haben es schwerer."

Die Erfolgsrate am Beginn des Ruhestands lag in der US-Studie jedoch deutlich über der jüngerer Menschen. Das sei aber kein Grund, mit dem Aufhören bis zu diesem Zeitpunkt zu warten, denn auch Raucher zwischen 30 und 40 seien bereits in der Lage aufzuhören und gesünder zu leben, so die Forscher. Dass sich das Aufhören lohnt, beweist eine zweite Studie des Forschungsleiters Iain Lang. Demnach seien Raucher tendenziell unglücklicher als Nichtraucher. Eine Umfrage unter 9.000 Menschen über 50 wies Tabakkonsumenten eine deutlich niedrigere Lebensqualität aus.

Artikel vom 10. März 2008

 

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