Magersucht: Gefährliche Internetseiten im Visier

Britische Aktivisten wie B-eat fordern Webseiten wie Facebook oder MySpace auf, bei Pro-Magersucht-Sites hart durchzugreifen. Die Mediziner einer der größten Behandlungseinrichtungen erklärten, dass die Betreiber verantwortlicher handeln müssten. Bisher sei die Bekämpfung von Pro-Anorexie-Seiten wenig erfolgreich gewesen. Die Betreiber der Networking-Sites ihrerseits erklärten, dass es schwer sei zwischen Unterstützungsgruppen und Pro-Anorexie-Gruppen zu unterscheiden. Ein Sprecher von MySpace berichtete, dass bereits mit Organisationen wie B-eat zusammengearbeitet werde.

Mehr als eine Million Briten leiden derzeit an einer Essstörung. Der Großteil der Betroffenen sind Frauen. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen viel höher sind, da viele Fälle nicht diagnostiziert werden. Spezialisten und Hilfsorganisationen sind überzeugt, dass das Internet und die neuen Medien eine entscheidende Rolle spielen. Sie würden die Informationen liefern, wie man abnehmen kann. Studien haben nachgewiesen, dass junge Frauen, die Pro-Anorexie-Seiten besuchten, sich schlechter fühlten, weniger Selbstbewusstsein hatten, sich selbst als dicker wahrnahmen und ihr Gewicht eher mit dem anderer Frauen verglichen. Es wird angenommen, dass derzeit mehr als 500 Websites für Magersucht und andere Essstörungen online sind.

Susan Ringwood von B-eat argumentiert, dass Plattformen wie Facebook oder MySpace die Menschen dazu ermunterten, eine Behandlung zu meiden. "Wir glauben, dass diese Sites verantwortlich handeln sollten. Sie haben immer wieder andere potenziell gefährliche Inhalte entfernt." Shannon Bonnette, die früher an Magersucht litt, erklärte gegenüber der BBC, dass ihr das Besuchen von Anorexie-Sites geholfen hätte ihre Krankheit zu überwinden. "Wir hatten ein gemeinsames Thema gefunden - uns allen ging es schlecht."

Artikel vom 25. Februar 2008

 

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