Kokainfressende Bakterien arbeiten als Zollfahnder

Dem Biotechnologen Neil Bruce von der englischen University of Cambridge und seinem Team ist es gelungen, einen Bakterienstamm zu isolieren, dem Kokain als Nahrungsquelle dient.

Bei ihrer Arbeit stießen die Forscher auf ein Enzym, das in Zukunft einen hochempfindlichen Drogennachweis ermöglichen könnte. Die entsprechenden Ergebnisse wurden in der März-Ausgabe des Journal of Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht.

Der Nachweis von Betäubungsmitteln ist ein wichtiges Werkzeug für Drogenfahnder, die gegen den organisierten Drogenhandel vorgehen. Neben chemischen Nachweismethoden setzen die Fahnder auf den Geruchssinn speziell trainierter Hunde. Nun könnte die Verbindung modernster Technik mit enzymatischen Nachweisreaktionen schon bald beim Aufspüren selbst kleinster Spuren von Heroin und Kokain behilflich sein.

Der Stamm MB1 des Rhodococcus Bakteriums ist in der Lage Kokain als einzige Kohlenstoff- beziehungsweise Stickstoffquelle zu verwerten. Dieser Organismus wurde in den Bodenregionen gefunden, die sich in direkter Umgebung zu Koka-Pflanzen befinden. Um den Abbau der Droge zu ermöglichen produziert der Mikroorganismus ein Enzym mit Namen Kokain Esterase. Die Entdeckung dieses Enzyms könnte einen großen Schritt für den exakten Nachweis der Droge selbst in kleinsten Mengen bedeuten.

"Der Gebrauch modernster Biolumineszensverfahren, in Verbindung mit den Drogen verwertenden Enzymen könnte künftig den simultanen Nachweis von Heroin und Kokain ermöglichen", so Neil Bruce über den Ausblick auf mögliche praktische Anwendungen der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Artikel vom 20. März 2000

 

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