Kaufsucht

Die Kaufsucht ist das zwanghafte Verlangen danach, etwas zu kaufen. Dabei zählt nicht der gekaufte Gegenstand, sondern allein die Handlung des Kaufens. Das Kaufen gibt dem Betroffenen ein schönes Gefühl, erfüllt sein Leben scheinbar mit Sinn und lässt kurzzeitig die Sorgen vergessen.

Der Times Square in New York - dieser Platz ist ein Ort des Konsums. Bei Kaufsucht ist die Konsumabhängigkeit nicht mehr kontrollierbar
Der Times Square in New York - dieser Platz ist ein Ort des Konsums. Bei Kaufsucht ist die Konsumabhängigkeit nicht mehr kontrollierbar

Aber zu Hause ist das gute Gefühl, sich etwas gegönnt zu haben, meist vorbei. Also gehen die Betroffenen wieder Einkaufen. Die gekauften Waren werden versteckt oder vernichtet, weil der Betroffene sich seiner Sucht schämt oder sie zu verbergen versucht. Ohne psychotherapeutische Behandlung kann die Erkrankung ein Leben lang bestehen bleiben (bzw. bis zum finanziellen Ruin des Betroffenen).

Hinter der Kaufsucht verbergen sich ganz unterschiedliche Ursachen: Ängste, Depressionen, innere Leere, geringes Selbstwertgefühl. Das Kaufen ist der Versuch, diese Gefühle in Griff zu bekommen. Der Betroffene kommt in einen Teufelskreis: negative Gefühle wie Ärger, Stress führen zum Kaufen. Das Kaufen führt nach kurzer Zeit zu Schuldgefühlen, Depressionen. Diese werden mit erneuten Käufen zu bewältigen versucht.

Die Wurzeln für das Suchtverhalten liegen in der Kindheit: Mangel an Zuwendung und Anerkennung, Mangel an Liebe und Geborgenheit. Betroffene mussten sich die Zuwendung der Eltern verdienen, durften Gefühle nicht frei äußern. Sie haben erlebt, dass sie als Person nicht wichtig sind. Als Entschädigung gab es Spielzeug. Als Erwachsene haben sie nicht gelernt, sich selbst ein gesundes Selbstwertgefühl zu verschaffen.

Manche Menschen haben als Kind auch unter materieller Entbehrung gelitten und werden aus diesem Mangelempfinden heraus kaufsüchtig. Der Kauf bedeutet einen Ersatz an Zuwendung. haben nicht gelernt, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen. Probleme in der Familie, Sorgen um den Arbeitsplatz oder Einsamkeit werden mit Kaufen verdrängt. Besonders Frauen wollen mit dem Kaufen von Kleidung, Make-up und Schmuck ihre Unzufriedenheit mit ihrem Äußern bekämpfen - Männer häufen eher technische Geräte und Computer an.

Auch gesellschaftliche Bedingungen spielen eine Rolle: Das Kaufen ist gesellschaftlich akzeptiert und wird gefördert. Scheckkarten erleichtern das Geldausgeben ebenso wie Bestellungen über den Katalog oder über das Internet. Die Folgen der Kaufsucht, die oft jahre- und jahrzehntelang anhält, sind verheerend. Es drohen Überschuldung, Diebstahl oder Unterschlagung von Geld und der finanzielle Ruin. Häufig kommen die Betroffenen mit dem Gesetz in Konflikt. Seit einigen Jahren ist die Kaufsucht von der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen als Krankheit anerkannt worden.

Selbsthilfegruppen

In den USA und Kanada gibt es Selbsthilfegruppen für Kaufsüchtige: "Shopaholics Anonymous" - die Anonymen Kaufsüchtigen


Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
Sein Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation

 

Navigation

Pfad: Startseite  >  Sucht  >  Stoffunabhängige Sucht  >  Verhaltensstörungen  >  Kaufsucht
Suchformular

Themen

Unterstütze uns

Dieses Informationsangebot benötigt Zeit und Geld, um ausgebaut und betrieben zu werden. Spende jetzt 5 €, 10 € oder wieviel Du auch aufwenden magst, um Suchtmittel.de zu erhalten!
Zur Spendenseite...