Junge Kiffer landen öfter im Krankenhaus

In Baden-Württemberg sind in den letzten Jahren zunehmend junge Menschen auf Grund von Cannabiskonsum zur Entgiftung ins Krankenhaus eingewiesen worden. Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl der Klinikaufenthalte bei 15- bis 25-jährigen von 201 im Jahr 2000 auf 429 im Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Darunter war die große Mehrzahl (81 Prozent) männlich. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl von 2005 in etwa bestätigt. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) in Baden-Württemberg unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes und eigene Erhebungen mit.

Dagegen seien harte Drogen auf dem Rückzug. Während im Jahr 2000 noch rund 900 Jugendliche und junge Erwachsene nach Konsum von Heroin und Kokain in die Klinik gingen, waren es fünf Jahre später nur noch 482. "Der Wechsel von harten auf weiche Drogen bedeutet aber keinesfalls eine Entwarnung", sagte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Denn regelmäßiger Cannabiskonsum erhöhe das Risiko einer psychotischen Erkrankung - wie etwa Wahnvorstellungen oder Halluzinationen - im späteren Leben um bis zu 40 Prozent, wie eine aktuell veröffentlichte britische Studie nun gezeigt habe. "Hinzu kommt, dass nach Einschätzung von Drogenexperten Cannabis aufgrund des wesentlich höheren Gehaltes des Wirkstoffes THC deutlich gefährlicher ist als noch vor zehn Jahren", betonte Vogt.

"Darüber hinaus sind die Teerstoffe im Cannabis noch krebserregender als die im normalen Tabak. Drei bis vier Joints schädigen die Lunge so stark wie ungefähr 20 Tabakzigaretten", warnte Vogt. Cannabis ist die gebräuchlichste Substanz unter den illegalen Suchtmitteln: Einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge, die Anfang 2007 durchgeführt wurde, hat etwa jeder dritte junge Erwachsene mindestens einmal im Leben Cannabis genommen. Als regelmäßige Konsumenten bezeichnen sich rund vier Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren. Für Baden-Württemberg kann man abgeleitet aus der Studie von rund 20.000 regelmäßigen Konsumenten im Jugendalter ausgehen. In der BZgA-Studie wurden 3602 Personen im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt.

Techniker Krankenkasse
Artikel vom 3. Oktober 2007

 

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