Bierpalast

Ein Bierpalast ist eine Gaststättenform, die besonders im Deutschland des 19. Jahrhunderts populär war. In Brauereistädten wie München, Dortmund oder Berlin entstanden Säle von bis zu 1500 m² Fläche, oft bei angeschlossenen Brauereien mit als gemütlich angesehenen angeschlossenen Braustuben.

Die Paläste entstanden, als Bier ? im Zuge der Romantik, dem aufsteigenden Nationalbewusstsein und dem mit beidem verbundenen Rückgriff auf das Mittelalter ? als Getränk auch höherer sozialer Schichten akzeptabel wurde. Vor allem die Brauereien errichteten repräsentative Bauten, die in ihrer Größenordnung an Industriegebäude erinnerten und so in der Lage sein sollten, das ganze Volk und alle sozialen Schichten zu beherbergen.

In einem bewusst schlicht gehaltenen historistischen Stil, oft in der Dekoration mit ironisch konnotierten Bezügen auf "altdeutsche" Trinkgewohnheiten versehen, entwickelten sich diese Gebäude oft zu wichtigen Kennzeichen der Stadt. Dies gilt insbesondere für München: dort entstanden beispielsweise das Hofbräuhaus, der Löwenbräukeller oder der Bierpalast bei der Brauerei zum Münchner Kindl.

Bierpaläste waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts populär und führten zum Export der Bauform in das restliche Europa. Um 1900 bremsten gesellschaftliche Veränderungen diesen Trend, bis nach dem Ersten Weltkrieg überhaupt keine neuen Bierpaläste mehr gebaut wurden.


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