Kommentar: Kampagnen gegen Alkoholkonsum sind zu wenig

Immer weniger Jugendliche trinken Alkohol. Schön und gut. Für große Freude liefert die neue Studie zum Alkoholkonsum junger Menschen aber keinen Grund. Nach wie vor trinken zu viele unter 16-Jährige Alkohol. Komasaufen ist beliebt.

Machen wir uns nichts vor: Wenn ein Heranwachsender Schnaps trinken will, dann bekommt er ihn auch in Zukunft. Unter dem Strich müssen die Jugendlichen auch selbst auf den Trichter kommen, dass "Saufen" uncool ist. Der Staat muss aber dafür sorgen, dass diese Erkenntnis reifen kann, dass die Gesellschaft Betrinken zunehmend ächtet, und dass Heranwachsende schwer an Alkohol kommen. Hier tut die Drogenbeauftragte zu wenig.

Es reicht nicht aus, auf Infokampagnen, Broschüren und die Einhaltung des Jugendschutzes an Tankstellen zu pochen. Wie wäre es mit einer höheren Alkoholsteuer oder Warnhinweisen auf Flaschen mit Hochprozentigem? "Zu viel Alkohol kann töten", könnte da stehen. Und: Muss es wirklich sein, dass vor einem Fußballspiel im TV eine Bierwerbung läuft? Wenn Dyckmans mehr Heranwachsende vom Trinken abhalten will, muss sie auch solche Sanktionen und Verbote andenken. Sie sind nicht das alleinige Mittel, aber ein Baustein im Kampf gegen Alkoholkonsum.

Ein Kommentar von Daniel Freudenreich.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Artikel vom 4. Februar 2011

 

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