Kommentar: Regeln gegen Rausch

Die Zahlen sind alarmierend: Jeder vierte Zwölf- bis 17-Jährige in Deutschland trinkt exzessiv Alkohol. 20 000 Jugendliche sind im Jahr so sturzbetrunken, dass sie in die Klinik müssen. Das sind 384 Fälle pro Woche, mehr als 50 pro Tag.

Die Razzia in einer Brüggener Disko, bei der nach 24 Uhr 120 meist betrunkene Minderjährige aufgegriffen wurden, passt ins Bild. Es wird gefeiert, bis der Arzt kommt. Oder die Polizei. Der eigentliche Skandal hinter diesem erschreckenden Trend: Viele Disko- und Kneipenbesitzer scheren sich ganz bewusst nicht um den Jugendschutz. Sie profitieren vom Partyrausch der Schüler.

Das Problem der Alkohol-Exzesse unter Jugendlichen ist allein durch schärfere Gesetze nicht zu lösen, solange sich der gesellschaftliche Umgang mit der Droge nicht ändert. Vor allem Eltern stehen in der Verantwortung. Für die Profiteure des Schüler-Suffs jedoch darf es kein Pardon geben: Wer Kneipen und Diskotheken zu Teenie-Abfüllanlagen macht, muss mit Konzessions-Entzug und hoher Geldstrafe bestraft werden.

Polizeiaktionen wie die in Brüggen mögen den betroffenen Jugendlichen und Eltern hart erscheinen. Doch nur so lässt sich der notwendige Abschreckungseffekt erzielen.

Rheinische Post
Artikel vom 9. Juni 2008

 

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