Kater

Als Kater (auch engl. Hangover, medizinisch (griech.) Veisalgia) bezeichnet die deutsche Umgangssprache die Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen, der am Vortag zu viel Alkohol getrunken hat. Die auslösende Alkoholmenge kann von Mensch zu Mensch variieren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Kater bis zu drei Tage lang die Leistungsfähigkeit einschränken kann.

Ein so genannter "Kater" ist gekennzeichnet von Kopfschmerzen, einem flauen Gefühl im Magen und allgemeinem Unwohlsein. Häufig kommt durch eine Magenschleimhautreizung Erbrechen hinzu, verbunden mit Appetitlosigkeit. Weiterhin werden auch eingeschränkte geistige Fähigkeiten beobachtet, zusammen mit einer Beeinträchtigung der motorischen Fähigkeiten sowie teilweise depressive Verstimmungen.

Erklärungsansätze

Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydratation des Körpers. Außerdem wirkt sich die Denaturierung und Stimulierung körpereigener Eiweiße (Zytokine) durch Acetaldehyd aus, einem Zwischenprodukt beim Abbau des Ethanols, sowie durch Formaldehyd, das beim Abbau des Methanols entsteht. Des weiteren führen die giftigen Abbauprodukte der Fuselalkohole zu den bekannten Symptomen. Sie führen zu einer verminderten Herzleistung und fördern so eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.

Gegenmittel

Die gemeinhin empfohlenen Gegenmittel für ?den Morgen danach? sind z. B. eiweiß- und fettreiches Essen, insbesondere Fisch, Saures oder sauer Eingelegtes (z. B. Rollmops) und vermehrte Flüssigkeitszufuhr. Dies wird im Volksmund auch als Katerfrühstück bezeichnet. Zwar fühlt man sich danach oft besser, wissenschaftlich bewiesen ist die Wirksamkeit dieser Speisen gegen den Kater allerdings nicht. Des Weiteren helfen leichte körperliche Betätigung an der frischen Luft (z. B. Spazierengehen), einen Kater schneller zu überwinden. Das oftmals erwähnte ?Konterbier? ist nicht zu empfehlen, weil es den Kater nur kurzfristig herauszögern, aber nicht verhindern kann. Am besten hilft erfahrungsgemäß eine heiße Dusche und sehr viel Schlaf.

Vitamin C und B1 sollten eingenommen werden, da Alkohol diese Vitamine aus dem Körper entfernt. Das Einnehmen von einer Wirkstoffkombination aus Magnesium und Calcium sollte unterlassen werden, da der Körper sowieso nur eins der beiden Elemente auf einmal aufnehmen kann. Am Abend zuvor sollte man eine stark dosierte Magnesiumtablette zu sich nehmen, erst am Morgen ein Calciumpräparat. Von der Einnahme von Schmerz stillenden Mitteln (Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen) ist abzuraten, da sie in Kombination mit Alkohol starke Magen- (Aspirin) oder Leberschäden (Paracetamol) hervorrufen können. Menschen mit Nierenschwäche sollten über die Einnahme von hochdosiertem Magnesium zuvor mit ihrem Arzt sprechen.

Um einen Kater vorzubeugen oder die Symptome am Folgetag zu mindern, könnte außerdem bereits während des exzessiven Trinkens Acetylcystein (ACC) eingenommen werden, welches die Leber bei der Entgiftung des Körpers durch die Bildung von Glutathion unterstützt. Eine gute Katerprävention ist weiterhin, bereits beim Konsumieren von Alkohol dem Körper konstant Wasser zuzuführen und auch vor dem Schlafengehen noch größere Mengen Wasser zu trinken, da Alkohol den Körper mehr Flüssigkeit ausscheiden lässt, als getrunken wird. Deshalb ?holt? sich der Körper Wasser aus dem Blutkreislauf, was zu Kopfschmerzen führen kann. Außerdem sollte vor oder während des Alkoholkonsumes fett gegessen werden.

Beim Ausschlafen eines Rausches sollte auf eine gute Belüftung des Schlafplatzes geachtet werden, um zu verhindern, dass abgeatmete Alkoholabbauprodukte wieder eingeatmet werden. Auch die Auswahl der alkoholischen Getränke spielt eine entscheidende Rolle. Alkopops, billiger Wein und schlechter Wodka enthalten oft besonders hohe Mengen an giftigen Fuselalkoholen. Der Konsum verschiedener alkoholhaltiger Getränke gleichzeitig hat allerdings generell keinen Einfluss auf den Kater am nächsten Morgen, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Entscheidend ist nur, dass die Getränke möglichst reinen Ethanol und keine anderen Alkohole enthalten. Ethanol ist von allen berauschenden Alkoholen der am wenigsten schädliche Stoff für den Menschen. Besonders reines Ethanol enthält z. B. hochwertiger Wodka. Die effektivste Möglichkeit, einem Kater vorzubeugen, stellt aber immer noch der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum dar.

Kulturgeschichtliches

Das Wort "Kater" stammt ursprünglich aus der studentischen Umgangssprache des 19. Jahrhunderts und ist scherzhaft abgeleitet von Katarrh.

Siehe auch


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